Handball-Bundesliga: 30:29 (15:13) bei den Füchsen BHC genießt die Berliner Luft

Wuppertal / Solingen / Berlin · Der abstiegsgefährdete Handball-Bundesligist Bergischer HC hat am Mittwochabend (15. Februar 2017) sensationell Auswärtsspiel beim Tabellenvierten Füchse Berlin gewonnen. Das Schlusslicht aus dem Bergischen Land holte in der Max-Schmeling-Halle vor 6.197 Zuschauern mit 30:29 (15:13) die Punkte.

Der BHC zog dem Berliner Fuchs den Zähne.

Foto: Thomas Schulz

Der BHC startete hoch konzentriert in die Partie, Alexander Hermann glich nach sieben Minuten zum 3:3 aus. Hiobsbotschaft in der zehnten Minuten: Viktor Szilagyi stürzte und konnte mit dem linken Bein nicht mehr auftreten. Der Österreicher wurde ins Krankenhaus gebracht. Erste vorsichtige Diagnose des Berliner Mannschaftsarztes: "Kreuzband ..." Dennoch blieben die Gäste dran (6:6, 14.). Bogdan Criciotoiu brachte den BHC sogar mit 7:6 in Führung (16.), Arnor Gunnarsson mit 8:7 (19.).

Bogdan Criciotoiu war mit sieben Treffern bester Werfer des BHC.

Foto: BHC

Die Zuschauer staunten nicht schlecht, als der Isländer auch das 10:9 (23.) für die Bergischen erzielte. Gunnarsson scheiterte zwar mit einem Siebenmeter, dafür netzte Max Bettin zum 11:11 (26.) ein. Tomas Babak und Christian Hoße sorgten für das 13:12 (28.), die Heimfans wurden immer ungeduldiger. Erst recht, als Gunnarsson per Tempogegenstoß das 14:12 (29.) sowie 15:13 (30.) markierte.

Und auch nach dem Wechsel zeigte sich der BHC putzmunter. Tomas Babak netzte zum 16:13 ein (31.). Die große Frage lautete: Kann der personal geschwächte Underdog die Sensation eintüten, zumal jetzt auch noch ohne Viktor Szilagyi? In der 38. Minute erhöhte Tomas Babak jedenfalls auf 20:17.

Berlin kämpfte sich auf 20:21 (43.) heran, aber Babak antwortete - 22:20 (46.), Preuss legte zum 23:20 (47.) nach. Elf Minuten vor dem Ende nahmen die Berliner eine Auszeit. Sie blieb zunächst ohne Wirkung: Stattdessen donnerte Alexander Hermann den Ball in den Winkel - 25:22 (50.). Wer gedacht hatte, der BHC breche wieder ein, sah sich getäuscht. Hermann traf sechs Minuten vor dem Ende zum 27:24, dann hielt Gustavsson einen Siebenmeter von Nenadic. Gunnarsson scheiterte ebenfalls von der Linie an Silvio Heinevetter und verpasste damit die Vorentscheidung (55.).

Berlins Nationalspieler Paul Drux verkürzte auf 25:27 (56.), Moritz Preuss sah nach seiner dritten Zeitstrafe die rote Karte. Drux machte auch das 26:27 (57.), die Nerven flatterten, allerdings auf beiden Seiten. 90 Sekunden vor Schluss das 29:27 für den BHC, Berlin kam erneut heran - 28:29. Als die Uhr nur noch 45 Sekunden anzeigte, nahm BHC-Coach Sebastian Hinze bei Ballbesitz die Auszeit. Und Hoße machte das 30:28 (60.). Drux schaffte zwar noch einmal den Anschlusstreffer, den Rest spielte der BHC aber clever runter.

Aber wie schwer ist BHC-Spielmacher Viktor Szilagyi verletzt? Abschließend klärt sich das am Donnerstag. Dann wird der Österreicher im Wuppertaler Helios-Klinikum intensiv untersucht - in der Hoffnung, dass es sich nicht um einen Kreuzbandriss handelt. "Viktor ist hier in Berlin behandelt worden. Über die Verletzung selber können aber noch keine abschließende Aussagen gemacht werden", so BHC-Mediensprecher Thorsten Hesse gegenüber der Wuppertaler Rundschau. Szilagyi stieg mit in den Mannschaftsbus ein und trat die Rückreise ins Bergische an.

BHC-Spielmacher Viktor Szilagyi musste mit einer Knieverletzung ins Krankenhaus gebracht werden.

Foto: BHC

Zehn Tage kann sich das Hinze-Team nun auf die nächste Aufgabe vorbereiten. Am 25. Februar muss ab 19 Uhr in der Solinger Klingenhalle unbedingt ein weiterer Sieg gegen den HSC 2000 Coburg her, um sich noch mehr Hoffnung auf den Klassenerhalt machen zu dürfen.

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