Circular Valley Forum Historischer Moment in der Wuppertaler Stadthalle

Wuppertal · Die Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (Nordrhein-Westfalen) und Jan Jambon (Flandern) haben beim „Circular Valley Forum“ am Donnerstag (16. November) in der Historischen Stadthalle Wuppertal eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Kreislaufwirtschaft vereinbart. Sie wollen gemeinsam lernen und „vormachen, dass es geht“.

Die Ministerpräsidenten Jan Jambon (Flandern) und Hendrik Wüst (NRW).

Foto: Circular Valley / Jan Turek

Das Gipfeltreffen der Kreislaufwirtschaft hat mit einem historischen Moment begonnen: Wüst und Jambon unterzeichneten auf dem Johannisberg die erste Kooperation von zwei Regionen aus zwei Ländern in der Kreislaufwirtschaft. Das deutsche Bundesland und die Region in Belgien wollen in den kommenden fünf Jahren Wissen austauschen, Pilotprojekte starten, Fachkräfte ausbilden und gemeinsam Fördermittel beantragen. Die Vereinbarung ist ausdrücklich offen für weitere Länder und Regionen. Die Niederlande gelten als einer der idealen nächsten Partner.

NRW-Ministerpräsident Wüst betonte, wie wichtig ein grenzüberschreitender Ansatz ist. Circular Economy könne kein Land allein machen, für die Wirkung komme es entscheidend auf Größe an. NRW und Flandern bildeten den größten industriell geprägten Ballungsraum in Europa und sei deshalb sehr gut geeignet, den Startschuss für Zusammenarbeit in der Kreislaufwirtschaft zu geben. „Wir wollen vormachen, dass es geht“, sagte Wüst. Entscheidend sei dabei, dass man Klimaschutz und den Erhalt des Wohlstands zusammen schaffe. Für eine solche nachhaltige Wirtschaft leiste das „Circular Valley Forum“ wichtige Pionierarbeit.

Flandern bringt in die Zusammenarbeit viel Erfahrung mit. Die Region hat sich das Ziel gesetzt, seinen „materiellen Fußabdruck“ bis 2030 um 30 Prozent zu senken. „Es ist von unschätzbarem Wert, dass wir unsere Kräfte nun bündeln“, sagte der flämische Ministerpräsident Jambon am Donnerstag. Nordrhein-Westfalen und Flandern würden zum Kreislauf-Zentrum Europas und sich gemeinsam dafür einsetzen, die Materialkreisläufe „so weit wie möglich“ zu schließen. mMit Blick auf die EU-Ratspräsidentschaft Belgiens 2024 erklärte Jambon, dass Kreislaufwirtschaft dabei ein wichtiges Thema werde. So ist zum Beispiel für den 17. April eine Konferenz zur Circular Economy geplant.

Die Unterzeichnung der Vereinbarung zwischen NRW und Flandern war der erste Höhepunkt des „Circular Valley Forums“. Mehr als 1.000 Entscheiderinnen und Entscheider diskutierten dort, wie weit die Transformation hin zu einer zirkulären Wirtschaft schon gekommen ist, welche aktuellen Herausforderungen und welche neuen Ideen es gibt.

Mit dabei waren weitere Spitzenvertreter aus der Politik, zahlreiche Vorstände und CEOs aus der etablierten Wirtschaft sowie wichtigen wissenschaftlichen Einrichtungen. Inspirationen erhielten die Gäste auch von 14 internationalen Startups, die beim „DemoDay“ des Forums ihre Ideen für die Kreislaufwirtschaft präsentierten.