Erstes Jungtier für Elefantenkuh „Tika“ Elefantenbaby trägt den Namen „Kimana“
Wuppertal · In der Nacht zu Dienstag (21. Apri 2020) wurde im Wuppertalr Zoo erneut ein Kalb bei den Afrikanischen Elefanten geboren. Die mit Spannung erwartete Geburt verlief zügig und ohne Probleme. Leitkuh „Sabie“, die selbst die Mutter von „Tika“ ist, begleitete das Ereignis von der ersten Minute an, rief die Herdenmitglieder mitunter zur Ordnung, half dem Jungtier beim Aufstehen und sorgte dafür, dass „Tika“ und ihr Jungtier ungestört eine Bindung aufbauen konnten.
Das Jungtier stand bereits innerhalb der ersten Stunde seines Lebens auf den Füßen und fing kurze Zeit später an, nach dem Euter der Mutter zu suchen. Es ist zur großen Freude des gesamten Zooteams ein außerordentlich agiles und fittes Jungtier. Für die 12-jährige „Tika“, die bereits viele Geburten in ihrer Herde erlebt hat, ist es nun ihr erstes Kalb, das sie nach 628 Tagen Tragzeit selbst zur Welt gebracht hat.
Erstgeburten sind bei Elefanten wie auch bei vielen anderen Tierarten immer ein besonders spannendes Ereignis und mit etwas größeren Risiken verbunden als bei erfahrenen Müttern. Vater des Jungtiers ist erstmals in Wuppertal nicht der Elefantenbulle „Tusker“, der im Mai 2019 den Grünen Zoo Wuppertal im Tausch gegen den neuen Bullen „Tooth“ aus Rhenen (Niederlande) verlassen hat. Da „Tusker“ der Vater der in Wuppertal geborenen „Tika“ ist, wurde ihre Trächtigkeit mit Hilfe einer künstlichen Besamung erreicht, was gleich beim ersten Versuch gelang – ebenfalls eine Wuppertaler Premiere. Der Vater von „Tikas“ Kalb ist der Elefantenbulle „Abu“ aus dem Zoo in Halle an der Saale, dessen Samen für die künstliche Besamung verwendet wurde. Da sowohl „Tika“ als auch „Abu“ selbst bereits in Zoologischen Gärten zur Welt gekommen sind, gehört ihr Jungtier damit zur so genannten F2-Generation, also der zweiten zoogeborenen Generation. Diese Stufe ist ein besonderer Erfolg für die nachhaltige Zucht von Afrikanischen Elefanten in Zoos, die ihrerseits Botschafter für die hochbedrohte Tierwelt Afrikas sind.
Das weibliche Jungtier erhielt den Namen „Kimana“, benannt nach einem Landschaftskorridor in Afrika, der die großen Nationalparks Kilimanjaro, Amboseli, Chyulu Hills und Tsavo West zu einem geräumigen Gebiet verbindet.Für die bedrohte afrikanische Tierwelt, die von Lebensraumzerstörung und -fragmentierung betroffen ist, ist diese Methode eine wichtige Möglichkeit, Teilpopulationen zu verbinden und einen genetischen Austausch zwischen Schutzgebieten zu ermöglichen. Der Grüne Zoo Wuppertal unterstützt die Big Life Foundation bei der Einrichtung des Kimana-Korridors und macht mit der Namensgebung des Elefantenkalbs auf diese wichtige Arbeit und den Schutz bedrohter Lebensräume aufmerksam.
Erstmalig konnte mit der Geburt der kleinen „Kimana“ eine Elefantengeburt im Grünen Zoo Wuppertal live im Internet mitverfolgt werden. Sieben Kameras sind im Elefantenhaus und auf der Außenanlage installiert, um Interessierten auch in Zeiten der Coronakrise trotz Zooschließung einen Einblick in den Grünen Zoo zu ermöglichen. Die Wuppertaler Firma Riedel hat dafür umfangreiches technisches Equipment im Elefantenhaus eingerichtet, welches sonst bei großen Sportveranstaltungen zum Einsatz kommt. Die sieben hochauflösenden Kameras und Infrarotstrahler sowie ein Regieteam, welches drei Nächte mit dem Zooteam die Elefanten beobachtete, sorgten dafür, dass die Geburt im Internet miterlebt werden konnte.
Dank eines Headsets konnte der Vorgang live für die Zuschauenden kommentiert werden, und das Regieteam stellte die jeweiligen Kameras so ein, dass immer die beste Perspektive zu sehen war. Ein Zusammenschnitt der Geburt ist auf der Webseite des Grünen Zoos einsehbar: hier klicken!.