Mit dem Werk, das im März 1839 im „Telegraph für Deutschland“ veröffentlicht wurde, reihte sich der damals 19-jährige Friedrich Engels in die literarisch-publizistische Tradition der gesellschaftskritischen Städteporträts und Reisebilder nach dem Vorbild von Heinrich Heine und Ludwig Börne ein.
„Das Besondere an den ‚Briefen aus dem Wupperthal‘ ist die intellektuell wie auch stilistisch brillante polemische Auseinandersetzung mit dem herrschenden Pietismus in Barmen und Elberfeld in Verbindung mit dem entstehenden Industriekapitalismus im ‚Tal‘ und dessen sozialen Folgen“, erklärt Dr. Bernd Füllner. Die „Briefe“, die Engels aus Rücksicht auf seine Familie anonym publizierte, erregten seinerzeit Aufsehen und führten zu zahlreichen Repliken.
Sie werden in der vorliegenden Ausgabe zusammen mit weiteren Reiseskizzen, Essays und Rezensionen Engels’ aus seiner Bremer Zeit (1839–1841) vorgelegt und durch zwei Rezeptionszeugnisse ergänzt. Die Texte und ausführlichen Kommentare ermöglichen den Lesern, die Entwicklung eines bedeutenden kritischen Geistes nachzuvollziehen und zugleich einzutauchen in die Zeit eines großen sozialen wie auch literarischen Umbruchs.
Füllner, Bernd (Hrsg.): Briefe aus dem Wupperthal. Reiseskizzen, Essays und Rezensionen aus Bremen 1839 bis 1841. Aisthesis Verlag 2020, 320 Seiten, 25,00 Euro.