Grüne beim „Solar Decathlon“ Olympische Spiele, Café Ada und Streichelzoo
Wuppertal · Die Wuppertaler Bundestagsabgeordnete Anja Liebert (Grüne) hat mit dem Landtagskandidaten Marc Schulz das künftige „Solar Decathlon“-Wettbewerbsgelände am Mirker Bahnhof besucht
Bagger und anderes schweres Gerät im Einsatz, Erdarbeiten im vollen Gange und typische Baustellen-Geräuschkulisse: Die „Olympischen Spiele für das Bauen der Zukunft" werfen ihren Schatten voraus. Davon überzeugten sich Anja Liebert und Marc Schulz jetzt. An der Nordbahntrasse im Mirker Quartier laufen die Vorarbeiten für den Solar Decathlon Europe (SDE), den wichtigsten universitären Architekturwettbewerb für nachhaltiges Bauen.
Vom 10. bis 26. Juni präsentieren 18 Teams aus elf Ländern wie den Niederlanden und Thailand sich und ihre Projekte dem Publikum auf dem gut 44.000 Quadratmeter großen Gelände direkt an der Trasse. Projektleiter Daniel Lorberg von der Bergischen Universität stellte den beiden Grünen den aktuellen Stand vor.
Liebert sieht in dem Wettbewerb vor allem Zukunftschancen - und das nicht nur in der Theorie: „Der Solar Decathlon mit der internationalen Ausrichtung bündelt tolle Projekte, die für die Forschung der Universität und für die praktische Umsetzung neue Maßstäbe setzen können.“ Insbesondere die nachhaltigen Ansätze seien wichtig, hebt sie hervor: „Erneuerbare Energien im Bau- und Wohnbereich sind unabdingbar, damit wir unabhängig von fossilen Energien werden.“
Wohnraum in Großstädten werde benötigt. Dafür seien innovative Lösungen, die Flächenfraß vermeiden, notwendig. „Daher freue ich mich auf den direkten Austausch mit den Teams und ihren Projekten im Juni“, blickt die Wuppertalerin voraus. Eine Aufgabe, für die sich die Teilnehmer eine Lösung überlegen mussten, ist zum Beispiel die Aufstockung des Café Ada.
Dass Wuppertal den renommierten Wettbewerb ausrichte, sei ein starkes Zeichen, findet Marc Schulz: „Mit dem Solar Decathlon wird deutlich: Wuppertal wird immer mehr zum innovativen Hotspot für den Klimaschutz.“ Auch wenn das Gelände aktuell noch eine große Baustelle sei, „lässt sich bereits erahnen, welche Chance das Vorhaben für die Stadt einerseits und die Energiewende im Gebäudebereich andererseits bieten wird".
Lorberg erläuterte den beiden Gästen die Herausforderungen, die sich jetzt schon bei den Vorarbeiten ergeben. So muss das Gelände zum Teil mehrere Meter ausgeschachtet werden. Die Gründung sei besonders wichtig, so Lorberg, weil ein Teil der 18 Wettbewerbsobjekte, Demonstratoren genannt, mehrere Jahre stehen bleiben wird. Als „Living Lab“, also als eine Art „Lebendes Labor“, wie Lorberg erklärte.
Eine Idee sei zum Beispiel, dass Familien testweise zum Beispiel einen Monat lang in die Demonstratoren einziehen. „Richtiges Wohnen zum vergleichenden Test der Gebäudetechnik und des Wohngefühls fände ich spannend“, spannt der Projektleiter den Bogen von der Theorie des Wettbewerbs zur Praxis.
Positiv kam bei Liebert und Schulz an, dass Lorberg und sein Team bereits jetzt die ehemalige Glaserei nördlich des SDE-Areals zu einem weiteren Anlaufpunkt an der Nordbahntrasse entwickelt haben. Dort wird auch noch einmal die Zusammenarbeit mit der Alten Feuerwache, die bereits den Kulturkindergarten praktisch nebenan betreibt und wertvolle Stadtteilarbeit leistet, intensiviert. Die Besucher können sich im Juni auf eine „parkähnliche Anlage“ freuen, so Lorberg. Unter anderem wird es auch einen Streichelzoo geben, der als dauerhafte Einrichtung auch nach dem SDE bleiben wird.