Gemeinsame Anträge Schul-Dilemma: FDP und SPD wollen alternative Standorte prüfen
Wuppertal · In zwei gemeinsamen Anträgen für den Schulausschuss und den Betriebsausschuss GMW fordern die Ratsfraktionen von FDP und SPD die Stadtverwaltung auf, einen Sachstandsbericht für das Johannes-Rau-Gymnasium und die Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule vorzulegen. Zudem mahnen beide eine „rasche Prüfung konstruktiver Lösungsvorschläge“ an.
„Wir möchten gerne aufgezeigt bekommen, welche Konsequenzen sich für die Schulentwicklungsplanung durch das gestoppte Schulausweichprojekt auf der Hardt ergeben und welche Handlungsoptionen es nun gibt“, so die Karin van der Most, bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion. „Wir wünschen uns von der Verwaltung sowohl einen belastbaren Zeitplan für die Sanierung beider Schulen als auch die Prüfung alternativer Ausweichquartiere. Durch die bisherige zeitliche Verzögerung könnte es möglicherweise sinnvoll sein, beide Schulen nebeneinander und nicht nacheinander zu sanieren. So verlieren wir zumindest für die Gesamtschule nicht noch mehr Zeit. Schüler- und Lehrer leiden unter den gegenwärtigen Bedingungen.“
Zudem sei es notwendig, dringende Instandsetzungsmaßnahmen an den Gebäuden beider Schulen „sehr zeitnah umzusetzen und die Raumnot an der Else-Lasker-Gesamtschule zu beenden“. Van der Most: „Seit vielen Jahren warten beide Schulen auf die Sanierung. Es ist mehr als verständlich, dass Schüler, Lehrer und auch Eltern jetzt ein starkes Signal von Seiten der Stadt erwarten.“ Die Liberalen begrüßen ausdrücklich die vom Gebäudemanagement angekündigte Innenrevision.
„Vielleicht ist es vor dem Hintergrund der gescheiterten Schulbauplanung seitens des GMW sinnvoll, bereits verworfene Standorte erneut zu prüfen“, so Gérard Ulsmann, Sprecher der FDP-Fraktion im Betriebsausschuss GMW. „Schließlich haben sich die Voraussetzungen vor diesem Hintergrund verschärft.“ Und weiter: „Die Politik braucht belastbare Informationen von der Fachverwaltung, um Entscheidungen treffen zu können, die den beiden Schulen schnell helfen. Der momentane Zustand ist für beide Schulen gleichermaßen inakzeptabel. Unser aller Interesse muss jetzt auf die Lösungsfindung im Sinne der betroffenen Schüler- und Lehrerschaft fokussiert sein. Daneben müssen strukturelle Veränderungen beim GMW erwirkt werden, die dazu geeignet sind, dass sich so etwas nicht wiederholen kann.“
„Wir fordern die Verwaltung auf, das Planungsverfahren Ausweichquartier Hardt des städtischen Gebäudemanagements (GMW) kritisch zu hinterfragen und alle bisher geprüften Standorte einer neuerlichen Prüfung zu unterziehen. Darüber hinaus soll die Fachverwaltung darlegen, welche Konsequenzen diese angehaltenen Sanierungsmaßnahmen nun für unsere Schulentwicklungsplanung hat und welche Handlungsoptionen die Stadt hat“, erklärt Dilek Engin, schulpolitische Sprecherin der SPD.
Ioannis Stergiopoulos, Sprecher der SPD-Fraktion im Betriebsausschuss GMW: „Grundsätzlich muss man festhalten, dass das städtische Gebäudemanagement sowohl bei den Planungen, als auch beim Risikomanagement für diese Schulbausanierungsmaßnahme eklatante Fehler gemacht hat. Aus diesem Grunde unterstützen wir natürlich die von der Betriebsleiterin, Frau Montag, angekündigte Innenrevision und regen eine grundsätzliche Organisationsüberprüfung des GMW an. Der Blick nach hinten – so wichtig er bei der Aufarbeitung und zur Vermeidung von Fehleinschätzungen bei zukünftigen Baumaßnahmen auch sein mag – hilft den betroffenen Schulen aber gerade nicht weiter. Um die zeitliche Verzögerung in Grenzen zu halten, regen wir deshalb an, die Möglichkeit von zwei Ausweichquartieren in Erwägung zu ziehen und kleinere Instandsetzungsmaßnahmen an den Bestandsgebäuden zeitnah umzusetzen.“
Engin: „Die Enttäuschung der beiden betroffenen Schulen über die erneuten Verzögerungen ihrer Sanierungsmaßnahmen ist nur allzu verständlich. Immerhin warten beide Schulen schon seit vielen Jahren darauf. Um die Situation für die Schülerinnen und Schüler aber aktuell zu verbessern, sollte die Fachverwaltung die beiden Schulen nicht nur im Hinblick auf die Instandsetzungsmaßnahmen unterstützen, sondern auch im Rahmen ihrer individuellen Öffentlichkeitsarbeit. Dies wäre sicherlich ein Signal der Wertschätzung für die verständlicherweise stark verunsicherte Schüler-, Lehrer- und Elternschaft der beiden Schulen.“