Galerie Kunstkomplex „POLO“-Ausstellung: „Ich mal mich tot!“

Wuppertal · Bevor das Werk des im Juni 2022 gestorbenen Wuppertaler Künstlers André Poloczek seine Reise nach Frankfurt antritt, um dort an das Caricatura Museum für Komische Kunst übergeben zu werden, zeigen Freundinnen, Freunde, Freundinnen und Weggefährten in einer Pop-up-Ausstellung verstreute Blätter aus verborgenen Schubladen. Die Vernissage in der Galerie Kunstkomplex (Hofaue 54) beginnt am Freitag (4. November 2022) um 19 Uhr.

Historiker Detlef Vonde (li.) und Cartoonist André Poloczek (re.) hatten 2020 mit Licht-Künstler Kai Fobbe eine ungewöhnliche Engels-Installation für die Fassade des VHS-Gebäudes an der Auer Schulstraße entwickelt.

Foto: Bergische VHS

Zur Eröffnung spricht der Zeichner Peter P. Neuhaus. „Ich mal mich tot! – Die POLO-Pop-up-Ausstellung – fast ohne Worte“ ist ein Abschied vom Werk und zeigt einmal noch Merkwürdiges, Persönliches und „POLOeskes“ – eine sehr willkürliche Auswahl von unpublizierten Skizzen und Malereien, von verworfenen, unfertigen und rein privaten Blättern.

Noch während seine große Einzelausstellung „Du spinnst wohl“ in der Caricatura Galerie in Kassel lief, starb André Poloczek am 2. Juni. Der Zeichner, Cartoonist und Maler, 1959 in Wuppertal geboren, wurde in seiner Heimatstadt vor allem durch viele hundert Stadtbetrachtungen seines „Anton von de(r) Gathe“ und Veröffentlichungen in der Wuppertaler Rundschau, im Top Magazin und in der WZ bekannt, in der in den vergangenen Jahren jeden Samstag ein aktueller Stadtcartoon von ihm erschien, außerdem im Magazin „iTALien“.

Aber nicht nur in Wuppertal hatte er seine Fangemeinde. Seine Zeichnungen, Cartoons und Karikaturen erschienen deutschlandweit in großen Zeitschriften und Magazinen, unter anderem in Cicero, Der Rabe, Die Mitbestimmung, Eulenspiegel, Frankfurter Rundschau, GEO Saison, Konkret, Kowalski, Stern, Süddeutsche Zeitung, taz und Titanic. Poloczeks erster Cartoonband „Arsch auf Grundeis“ kam vor 30 Jahren im Semmel-Verlach heraus. Es folgten über die Jahre weitere, meist im Lappan Verlag, etwa „Prost – Das Buch zum Bier“.

„Engels-Gesichter“ sollte sein letztes Buch werden. Es erschien im Dezember 2019 zu Friedrich Engels’ 200. Geburtstag bei der Edition 52 und ist eine Bild-Textsatire-Anthologie, für die André Poloczek auch als Herausgeber fungierte.

Zur Vernissage gibt es das Buch „Engels-Gesichter“ zum Sonderpreis von elf Euro. Zudem können einige signierte und nummerierte Drucke der Edition „Schwarz & Weiß“ des Café du Congo erworben werden. 50 Prozent er Erlöse werden auf Poloczeks Wunsch an Utopiastadt gespendet.