Wuppertaler Wohnprojekt des LVR Nach Hochwasser: Solidarität für Frauen und Kinder in Not
Wuppertal · Im Frauenwohnprojekt der Jugendhilfe Rheinland des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) an der Hofaue in Wuppertal können die dort lebenden Frauen und Kinder nach dem Hochwasser wieder in ihre Wohnungen ziehen.
Auch wenn die Reparatur- und Aufbauarbeiten weiter anhalten, kehrt der Alltag ein und kann die pädagogische Arbeit wieder aufgenommen werden. Stephanie Seifert, die Leiterin des Frauenwohnprojektes, bedankt sich für die Solidarität und Hilfe: „Unser Dank gilt allen Helfenden, die uns in dieser besonders schwierigen Situation aktiv und hilfreich unterstützt haben. Wir sind überwältigt von der Hilfsbereitschaft in Wuppertal.
Bereits kurz nach der Flut, die den Bewohnerinnen und ihren Kindern ihre Wohnungen zerstörte, halfen verschiedene Wuppertaler Einrichtungen. Die aufgrund von Corona zuvor geschlossene Jugendherberge Wuppertal hat innerhalb weniger Stunden eine provisorische Unterkunft für die 30 hilfebedürftigen Personen hergerichtet. Der Frauenchor „DaCapo“ spendete Geld, als er von dem Schicksal der Familien hörte. Das Sport- und Bäderamt Wuppertal spendierte Freikarten für die Schwimmoper. So konnten sich die Frauen mit ihren Kindern ein wenig ablenken und warm duschen. Die schnelle und geordnete Unterbringung habe den Kindern und ihren Müttern sehr geholfen. „Wir wissen, dass viele Menschen ähnliche Situationen durchlebt haben. Diese Familien trifft es jedoch besonders. Sowohl die Frauen als auch die Kinder haben meist schon traumatische Erlebnisse hinter sich. Insbesondere bei den Kleinkindern weiß man nicht, was so eine Katastrophennacht bei ihnen auslöst“, berichtet Seifert.
Die Bewohnerinnen und ihre Kinder wurden von den Fluten am 14. Juli 2021 überrascht. Als am 14. Juli der Starkregen in NRW begann, ahnten die Mitarbeiterinnen noch nicht, dass auch das Frauenwohnprojekt so massiv vom Hochwasser betroffen sein würde. Mit direkter Lage an der Wupper stauten sich innerhalb weniger Minuten große Wassermengen im Gebäude. Nachdem die Strom- und Warmwasserversorgung ausfiel und sich dichter Rauch unklaren Ursprungs im Gebäude bildete, mussten alle Frauen mit ihren Kindern noch in derselben Nacht evakuiert werden. Zehn Frauen mit 19 Kindern und Säuglingen standen von jetzt auf gleich auf der Straße. In Zusammenarbeit mit dem Krisenstab der Stadt Wuppertal wurden die Frauen und Kinder in einzelnen Familien untergebracht und mussten nur kurzfristig in der Jugendherberge und Hotels bleiben.
In dem Frauenwohnprojekt an der Hofaue in Wuppertal werden allein erziehende Mütter mit ihren Kindern mit komplexen Problemen im Rahmen der Flexiblen Erziehungshilfe engmaschig betreut und beraten. Die Einrichtung gehört zur LVR-Jugendhilfe Rheinland. Die LVR-Jugendhilfe Rheinland als Eigenbetrieb des Landschaftsverband Rheinland gehört zu den großen Jugendhilfeträgern im Rheinland. Ihr Kernbereich ist die stationäre Kinder- und Jugendhilfe, mit einer über 100-jährigen Erfahrung.
Unter dem Leitgedanken „Erziehen, Bilden, Gestalten“ widmet sich die LVR-Jugendhilfe Rheinland Kindern, Jugendlichen und deren Familien in besonderen Lebenslagen. Mit dem differenzierten Leistungsangebot, bestehend aus ambulanten, teilstationären, stationären und Ausbildungsmaßnahmen ist die LVR-Jugendhilfe Rheinland ein anerkannter Partner für über 100 Jugendämter.