Umwelt Grüne wollen kommunalen „Hitzeplan“ vorantreiben
Wuppertal · Angesichts der neuerlichen Hitzeperiode fordern die Wuppertaler Grünen, auch auf kommunaler Ebene konsequent zu handeln. Dies sei notwendig, um auf die Klimafolgen vorbereitet zu sein und gesundheitliche Gefahren zu minimieren.
Der Rat habe in den vergangenen anderthalb Jahren „eine Vielzahl von Maßnahmen beschlossen, um der Hitzeproblematik etwas entgegenzusetzen“, so der Grüne Bürgermeister Marc Schulz. Dazu gehöre, bei Planung neuer Gewerbeflächen eine klimagerechte Entwicklung umzusetzen mit einer ressourcenschonenden und nachhaltigen Bauweise, die eine Durchgrünung der Gewerbeflächen zulasse. Der Stopp der Bebauungspläne auf der Kleinen Höhe sorge weiter für kühle Frischluft im Innenbereich, und mit der Wiedereinführung der Baumschutzsatzung werde der aktuelle private Baumbestand in der Stadt gesichert. Außerdem müssten in Zukunft neue Gebäude mit Flachdächern ausgestattet werden und sei die Installation von Trinkwasserzapfstellen im Stadtgebiet beschlossen worden.
Schulz: „Wir wollen mit einer klugen und nachhaltigen Stadtentwicklung mehr Lebensqualität innerhalb der Stadt schaffen. Das bedeutet, Grünflächen zu pflegen und auszuweiten, Bäume als Schattenspender zu schützen und neu zu pflanzen. Stadtbäume, Dach- und Fassadenbegrünung, Grünflächen und Parks sowie urbanes Gärtnern haben positiven Einfluss auf das Stadtklima, hohe Temperaturen können damit deutlich gesenkt werden. Außerdem stehen wir Grünen für klimafreundliche Bauvorhaben im Innenbereich anstelle von Versiegelungen auf der grünen Wiese im Außenbereich, um neue Hitzeinseln zu vermeiden.“ Zudem seien eine deutliche Aufstockung des Personals im Ressort Grünflächen und Forsten und zusätzliche Unterhaltungsmittel für Grünflächen und für die Neupflanzung von Stadtbäumen beschlossen worden: „Ganz wichtig vor dem Hintergrund, dass gerade die Wälder und Bäume durch die große lang anhaltende Trockenheit stark geschädigt werden. Die Bewässerung der Bäume ist eine zentrale Aufgabe, um den Bestand zu sichern.“ Bei den Stadtbäumen könnten auch die Bürgerinnen und Bürger helfen.
Ilona Schäfer, umwelt- und gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen: „Die gesundheitlichen Auswirkungen der Hitze auf den menschlichen Organismus sind enorm, gerade für ältere Menschen, Kinder und gesundheitlich Betroffene. Mit der Hitze einher geht meist auch ein starker Anstieg der Ozonwerte. Die Stadt warnt die Bevölkerung, wenn die Werte auf über 180 µg/m³ steigen. Sinnvoll ist es auch dann, Autos stehen zu lassen und den Umweltverbund (ÖPNV, Rad- und Fußverkehr) verstärkt zu nutzen und darüber hinaus keine schweren körperlichen Aktivitäten im Freien auszuüben.“
Sie appelliert an die Wuppertalerinnen und Wuppertaler, Nachbarschaftshilfe nicht nur aufgrund der Corona-Pandemie zu leisten: „Auch die aktuelle Hitzeperiode sollte Anlass sein, hilfebedürftige Personen zu unterstützen! Im Rahmen des integrierten Klimaschutzkonzeptes muss ein Hitzeplan für Wuppertal aufgestellt werden, der zügig die negativen Auswirkungen der Hitzeperioden abmildert.“