Aktionstag Diakonie-Forderung: Sprach-Kitas erhalten
Wuppertal · Die Diakonie Wuppertal schließt sich den Forderungen der bundesweiten Kampagne „Sprach-Kitas retten“ an. Am Mittwoch (19. Oktober 2022) will die Kampagne mit einem Aktionstag besonderen Druck auf die Bundesregierung ausüben, das erfolgreiche Programm der Sprach-Kitas über dieses Jahr hinaus fortzuführen und zu verstetigen.
„In Wuppertal profitieren die Kinder in unseren evangelischen Kitas bereits seit seinem Start 2016 von dem Bundesprogramm“, erklärt Marion Grünhage, Geschäftsführerin der Evangelischen Kindertagesstätten der Diakonie Wuppertal. „Es hat viele Kinder in unseren Sprach-Kitas im Hinblick auf den Spracherwerb, das aktive Sprechen wie auch Sprachverstehen gut auf die Schule vorbereitet. Sprache als wesentlicher Bildungsbereich der Frühen Kindheit öffnet die Welt für Kinder und ist unverzichtbar für ihren weiteren Bildungsweg.“
Dies gelte sowohl für Kinder mit wie auch ohne Migrationshintergrund, betont Grünhage weiter. „Alle haben von der besonderen Sprachförderung unserer Einrichtungen profitiert. Und zwar unabhängig davon, ob die Sprache als Zweitsprache erworben wird oder das aktive Sprechen und Sprachverstehen gefördert werden muss.“
Durch die Corona-Krise seien die Sprach-Kitas noch wichtiger geworden. Die Pandemie habe bei vielen Kindern Spuren hinterlassen, beobachtet die Geschäftsführerin. Zudem steige der Bedarf an gezielter Sprachförderung weiter angesichts der aktuellen Krisen in Kriegsgebieten und des Zuzugs von Geflüchteten nach Wuppertal.
Die Diakonie fordert daher, das Bundesprogramm mindestens, wie ursprünglich geplant, bis Ende 2024 fortzusetzen und dann möglichst in eine Regelförderung zu überführen. Die „Sprach-Kitas“ gelten als das erfolgreichste Kita-Programm des Bundes. Mittlerweile ist rund jede achte Kindertagesstätte eine „Sprach-Kita“. In den Einrichtungen werden Kinder mit besonders sprachlichem Förderbedarf durch zusätzliche Fachkräfte mit Expertise im Bereich sprachliche Bildung unterstützt.
„Fällt das Programm zum Ende des Jahres weg, verlieren wir aufgebaute Strukturen für die erforderliche Bildungsarbeit“, so Grünhage.