Mit Video: Neue Visiodrom-Show vorgestellt Ab Donnerstag Monet ganz groß
Wuppertal · Zwölf Jahre nach der spektakulären Monet-Ausstellung im Von der Heydt-Museum könnte der Star des Impressionismus noch einmal zu einem echten Publikumsmagneten für Wuppertal werden: Am Donnerstag (16. Juni 2022) startet im Visiodrom des Heckinghauser Gaskessel Europas größte Monet-Präsentation, die das Werk des Maler-Genies in einer völlig neuen Dimension präsentiert.
Am heutigen Montag (13. Juni 2022) wurde die Show erstmals der Presse präsentiert. Erster Eindruck: Nicht nur wegen der spektakulären 360-Grad-Projektionen, die das Werk Monets auf Basis eines ausgefeilten künstlerischen Konzepts lebendig werden lassen, hat sich das Visiodrom noch einmal einen Schritt weiter entwickelt. Denn die Kombination von Show und der vorgeschalteten Ausstellung vermittelt Wissen auf faszinierend einfache Weise. Und genau das ist das Ziel ihrer Macher: „Wir möchten Monet und seine Zeit breiten Bevölkerungsgruppen nahebringen“, so Ausstellungs-Kurator Christian Höher, der zweieinhalb Jahre Zeit in die Vorbereitung investierte.
Viel davon floss in die die vorgeschaltete Ausstellung in der unteren Gaskessel-Ebene zum Thema „Monet - Rebell und Genie“. Sie schildert Monets Lebensweg und die parallel stattfinden technischen Umwälzungen und vermittelt kompakt, ausgesprochen anschaulich und mit Medien wie dem ersten Film und dem ersten Foto der Welt, wie sich der Künstler im Gleichschritt mit der Welt um ihn herum entwickelt hat und wie dabei der Expressionismus entstehen konnte.
Das ist die perfekte Grundlage für das opulente Bewegtbild-Spektakel eine Etage darüber. Es erweckt über 250 Gemälde von Claude Monet zu neuem Leben. Auf allen Flächen im Raum, insgesamt über 6.500 Quadratmeter, erstrahlen die berühmtesten und beliebtesten Motive Monets und formen sich zu einer neuen Erfahrung. In 22 Motiv-Kapiteln nimmt die Show den Besucher mit in Monets Welt. Neu bei „Monet – Rebell und Genie“ ist die Bodenprojektion. „Das ist fast einmalig! Damit ist das Visiodrom eines der wenigen Lichtspielhäuser in Europa, die den Boden und die Decke als Projektionsflächen nutzen,“ so Dirk Emde, Geschäftsführer des Visiodroms.
Durch diese technische Weiterentwicklung laufen die Besucher über Monets Mohnblumenfelder, fahren mit seinen Karikaturen Eisenbahn, können den Wind in den Pappeln am Flusslauf rauschen hören und besuchen Monets berühmten Garten in Giverny. Begleitet wird das Ganze von passend abgestimmter Musik, für deren Auswahl laut Höher „lange Rotweinnächte“ nötig waren. Denn das Visiodrom wollte sich dem Werk Monets mit dem gebotenen Respekt nähern und gewann dazu den früheren Von der Heydt-Museumsdirektor Gerhard Finckh als Berater, der mit der Monet-Ausstellung 2009 einen echten Coup landete.
Monet selbst stand zu seinen Lebzeiten technologischen Neuerungen stets aufgeschlossen und neugierig gegenüber, gehörte sogar selbst zu den ersten Autobesitzern. Dies führte nicht nur zu der neuen Mal- und Denkweise des Impressionismus. Auf Grundlage der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der „Sinnesphysiologie“ dachte auch Monet schon immersiv. Sprich: Er wollte die Menschen in sein Werk eintauchen lassen. In seiner zentralen Hinterlassenschaft, dem Museum Orangerie in Paris, hat er selbst seine großen Seerosenwerke, die „Grandes Décorations“, so gehängt, dass der Besucher völlig vom Motiv umgeben ist. In diesem Sinne - so sieht es die Visiodrom-Crew - setzt sie die Arbeiten von Monet auch mit den heutigen Mitteln der Präsentation fort. Christian Höher auf die Frage, ob Monet die für eine Laufzeit von rund einem Jahr geplante Show gefallen würde: „Er würde die feiern!“