Präses Rekowski zu Besuch Weihnachten bei der Telefonseelsorge
Wuppertal · Präses Manfred Rekowski, der oberste Geistliche der Evangelischen Kirche im Rheinland, hat am Morgen des Heiligen Abend (24. Dezember 2017) die Telefonseelsorge in Wuppertal besucht.
Bei seinem Besuch an Heiligabend zeigte sich Präses Manfred Rekowski beeindruckt von der Arbeit der ökumenischen Telefonseelsorge in Wuppertal: "Für mich hat die Telefonseelsorge viel mit der frohen Botschaft von Weihnachten zu tun: In ihrem Dienst nimmt die Liebe Gottes zu uns Menschen Gestalt an — so wie sie auch im Jesuskind Gestalt angenommen hat, im Stall von Bethlehem", sagt Manfred Rekowski, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Er sprach unter anderem mit Ehrenamtlichen, die an den Feiertagen im Dienst sind und würdigte ihren Einsatz.
"An den Weihnachtsfeiertagen gehen zwar nicht signifikant mehr Anrufe ein als sonst auch. Aber natürlich spielt das Fest eine Rolle in den Gesprächen. Es geht um Streit in der Familie, Enttäuschungen über nicht erfüllte Hoffnungen", sagte Pfarrer Joachim Hall, derzeit Leiter der Wuppertaler Telefonseelsorge. Neben Hall waren auch Pastorin Jula Heckel- Korsten, Gisela Felder und Klaus Büssow von der Telefonseelsorge sowie der diensthabende Ehrenamtliche Hartmut Jung bei dem Besuch des Präses anwesend. In der Regel bleiben die ehrenamtlichen Mitarbeiter anonym.
Zentrales Thema bei vielen Anrufen sei die Einsamkeit. "Viele Menschen, die uns regelmäßig anrufen, melden sich auch gerade an Festtagen; viele wünschen den Ehrenamtlichen eine frohe Weihnacht. Andere rufen an, um sich über die volle Kirche zu beschweren oder über die Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten", so Hall. "Wir sind auch an den Festtagen rund um die Uhr erreichbar. Dies ist freilich ein besonders Einsatz der Ehrenamtlichen."
Präses Manfred Rekowski dankte im Namen der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland für dieses Engagement: "Sie sind ein starkes Stück Kirche mit Ihrem verantwortlichen und herausfordernden Dienst bei der Telefonseelsorge. Sie bringen Gott ins Spiel, und werden öffentlich wenig wahrgenommen. Dabei leisten Sie auch einen wesentlichen Beitrag für unser Gemeinwesen. Auch dafür danke ich Ihnen von Herzen."
Gisela Felder, die Vorsitzende des Mitarbeiterrats der Telefonseelsorge Wuppertal, freute sich über den Besuch des Präses: "Die Mitarbeitenden bringen viel Engagement mit und bringen sich selbst ein, aber sie bekommen auch durch den Dienst viel zurück."
An 365 Tagen im Jahr und rund um die Uhr sind Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner unter den Rufnummern 0800/1110111 und 0800/1110222 erreichbar. Da machen auch das Christfest und der Jahreswechsel keine Ausnahme. In Wuppertal tun 82 Ehrenamtliche im Alter von 26 bis 85 Jahren Dienst in der Telefonseelsorge. Sie werden sorgfältig ausgewählt und in 100 Stunden umfassend für ihren seelsorglichen Dienst geschult. Pro Jahr nehmen sie etwa 15.000 Anrufe entgegen.
Auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche im Rheinland gibt es zwischen Niederrhein und Saarland 20 Telefonseelsorgestellen. Vier von ihnen werden evangelisch verantwortet, drei katholisch und 13 sind in übergreifender Trägerschaft. In diesem Jahr sind dort bislang rund 225.000 Anrufe entgegengenommen worden. 21 hauptamtliche Kräfte betreuen und begleiten die 1340 ehrenamtlich Mitarbeitenden.