Landgericht Wuppertal Vorwurf: Halbe Million Euro abgezweigt
Wuppertal / Haan · Vor dem Landgericht Wuppertal beginnt am 21. August ein Strafverfahren gegen einen Angeklagten aus Haan. Ihm wird vorgeworfen, in 17 Fällen Arbeitsentgelt nicht gezahlt beziehungsweise veruntreut zu haben.
Der Schaden liegt laut Anklage bei rund 500.000 Euro.
Der 47 Jahre soll demnach von Januar 2008 bis Juni 2009 Geschäftsführer einer Hausbaugesellschaft in Haan und dabei für die Durchführung von Bauvorhaben und das auf den Baustellen eingesetzte Personal sowie deren Entlohnung verantwortlich gewesen sein. Die Gesellschaft habe im Tatzeitraum 87 polnische Arbeiter auf verschiedenen Bauvorhaben in Düsseldorf, Hilden, Haan, Mettmann und Solingen als so genannte "Scheinselbständige" beschäftigt, obwohl es sich faktisch um abhängig beschäftigte Arbeitnehmer gehandelt habe, so die Ermittler.
Dadurch sollen Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von rund einer halben Million Euro vorenthalten worden sein. In einem der insgesamt 17 Fälle könnte aufgrund des hohen Schadens ein besonders schwerer Fall vorliegen, für den das Gesetz eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren vorsieht.