Vom Industriefluss zur Lebensader

In Wuppertal stand am Dienstag (19. Mai 2015) die Entwicklung der Wupper und ihrer Nebenbäche im Fokus. Beim "18. Symposium Flussgebietsmanagement / Gebietsforum Wupper" des Wupperverbandes und der Bezirksregierung Düsseldorf diskutierten rund 180 Fachleute von Behörden, Kommunen und Kreisen sowie Wasserakteure über die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL).

Die Wupper im Bereich Arrenberg.

Foto: Wupperverband

Sie beinhaltet, dass in ganz Europa Flüsse und Bäche geschützt und so entwickelt werden sollen, dass sie einen "guten Zustand" erreichen oder diesen bewahren. "Der gute Zustand umfasst z. B. die Sauberkeit der Flüsse und Bäche, ihre Gewässerstruktur und Besiedlung mit Fischen, Kleinlebewesen und Pflanzen, die Beschaffenheit der Flussauen. Es gilt, die kostbare Ressource Wasser und die Gewässer als Lebensraum für Tiere, Landschaftselement und Erholungsraum für die Menschen auch für kommende Generationen zu bewahren", so der Wupperverband.

Zahlreiche Experten kamen nach Wuppertal.

Foto: Wupperverband

In diesem Jahr sind eine Reihe von Projekten in Bearbeitung bzw. bereits abgeschlossen, etwas die naturnahe Gestaltung eines 2,5 Kilometer langen Wupperabschnitts im Wuppertaler Stadtgebiet oder die naturnahe Entwicklung der Wupper zwischen Wipperfürth und Hückeswagen.

Im April hat der Wupperverband an der Großen Dhünn-Talsperre den so genannten Thermorüssel offiziell in Betrieb genommen. Bei diesem bisher einzigartigen Projekt geht es darum, die Temperatur in der Dhünn unterhalb der Talsperre so zu steuern, dass sie dem natürlichen Jahresverlauf im Gewässer entspricht.

Am Rande des Symposiums wurden vier Hochschulabsolventen vom Wupperverband ausgezeichnet (v.li.) Jedrzej Baryla (3. Preis), Susanne Gebauer (2. Preis), Nina Mini (2. Preis) und Mats Marius Müller (1. Preis) und Vorstand Georg Wulf. Ihre Abschlussarbeiten hatten sich mit für die Wasserwirtschaft im Wuppergebiet relevanten Themen beschäftigt.

Foto: Wupperverband

"Die Wupper ist auf dem Weg vom einstigen Industriefluss zur Lebensader. Sie ist für Wanderfische, z. B. Lachse, auf einer Länge von 75 Kilometern bis zur Stauanlage Dahlhausen durchgängig. Zahlreiche Laichgruben von Lachsen und Meerforellen, die im vergangenen Herbst in der Wupper — sogar im Innenstadtbereich Wuppertals — entdeckt wurden, zeigen es: Die Fische nehmen die verbesserten Gewässerstrukturen bereits an und sorgen in ihrem Heimatfluss für neuen Nachwuch", so das Fazit.