Impfen, Wochenend-Ärger und Kita-Gebühren „Transparent und ohne Sonderwege“
Wuppertal · Oberbürgermeister Schneidewind beschrieb am Montag (1. März 2021) die lokale Corona-Lage unter anderem mit Blick auf die sogar wieder steigende Inzidenz mit „Wir treten auf der Stelle“ – und zeitgleich wachse der öffentliche Druck in Richtung Lockerungen. Krisenstabsleiter Johannes Slawig lieferte dann eine ganze Reihe von Zahlen.
Zum Stand 1. März sind 26.126 Wuppertaler geimpft – allein am 1. März selbst kommen weitere 800 hinzu. Zurzeit im Fokus der Arbeit des Impfzentrums stehen die medizinischen Berufe, der öffentliche Gesundheitsdienst und verwandte Sektoren. Wer impfberechtigt ist, steht auf www.wuppertal.de – die Menschen der jetzt aktuellen Prioritätsstufe 2 werden nicht schriftlich benachrichtigt, sondern müssen sich selbst informieren.
„Noch nicht dran“, so Johannes Slawig, „sind die Menschen über 70. Sie müssen noch etwas warten, werden dann aber schriftlich persönlich benachrichtigt.“
Die nächste Gruppe in der Impf-Reihenfolge sind das Personal von Kindertagesstätten, die Lehrerinnen und Lehrer von Grund- und Förderschulen sowie das Team der städtischen stationären Jugendhilfe.
Der Leiter des Krisenstabes machte zum wiederholten Mal deutlich: „Die Stadt-Hotline wegen eines Impftermines oder der Frage, wann man denn dran sei, anzurufen, oder aber abends zum Impfzentrum zu fahren, um zu fragen, ob Impfdosen übrig geblieben seien, die man jetzt bekommen könnte, ist sinnlos. Wir arbeiten die Impf-Reihenfolge, die das Land vorgibt, transparent und ohne Sonderwege ab.“ Getan wird das übrigens in sieben sogenannten Impfstraßen – eine achte ist in Vorbereitung.
Für den Monat März erwartet Slawig „eine deutliche Beschleunigung des Impfgeschehens“ – denn einerseits werde es spürbar mehr Impfstoff geben, und andererseits habe die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Institutes angekündigt, den ins Gerede gekommenen AstraZeneca-Impfstoff nun auch für über 65-Jährige zu empfehlen.
Johannes Slawigs Impf-Prognose: „Es wird nicht mehr lange dauern, bis wir deutlich in die Breite der Bevölkerung kommen.“
Eine recht entspannte Wochenend-Bilanz zog der Krisenstabsleiter in Sachen größerer Menschenansammlungen angesichts des schönen Wetters: Samstags gab es sechs Ansammlungen mit zwölf Verwarnungen, am Sonntag sieben mit 33 Verwarnungen und einer Anzeige. Slawig: „In Relation zur Wuppertaler Einwohnerzahl ist das nicht besorgniserregend, sondern bleibt im Rahmen. Ich danke aber ausdrücklich der Mehrheit der Menschen, die sich an die Vorschriften halten.“
Um Geld ging es auch am Montag: Wuppertal will den Eltern die Kita-Gebühren für Februar erlassen, so wie das im Januar auch schon gehandhabt wurde. Vom Land gibt es aber noch kein Signal, dass die Hälfte des (monatlichen) 800.000-Euro-Verlustes von Düsseldorf übernommen wird. Im Stadtrat wird es deswegen darum gehen, ob eine Mehrheit für den Wuppertaler Kita-Gebührenerlass-Weg stimmt.
Johannes Slawig in seiner Funktion als Stadtkämmerer findet das Düsseldorfer Verhalten „sehr ärgerlich“: Er beklagt „Wegducken und Tauchstation“ des Landes, hofft aber immer noch darauf, dass die finanziellen Verluste, um die Eltern zu entlasten, doch zwischen Stadt und Land NRW geteilt werden können. Im Januar sei das ja immerhin auch so gehandhabt worden.