Täter aus der rechten Szene?
Am Autonomen Zentrum in Wuppertal wurde Samstagnacht (11. April 2015) ein 53-Jähriger lebensgefährlich verletzt. Steht die Tat in Zusammenhang mit einem weiteren Verletzen (25), der an den City-Arkaden aufgegriffen wurde?
Am Autonomen Zentrum in Wuppertal wurde Samstagnacht (11. April 2015) ein 53-Jähriger lebensgefährlich verletzt. Steht die Tat in Zusammenhang mit einem weiteren Verletzen (25), der an den City-Arkaden aufgegriffen wurde?
Auch rund vier Tage nach der Messerstecherei am Autonomen Zentrum an der Markomannenstraße sind Motiv und Tathergang weitgehend unklar. Fakt ist: Ein 53 Jahre alter Besucher des AZ wurde dort Samstagnacht durch Messerstiche lebensgefährlich verletzt.
Er sei auf der Straße vor dem Haus von mehreren Tätern angegriffen und mit Stichen in den Rücken schwer verletzt worden, teilte das AZ in einer offiziellen Stellungnahme mit. In der Mitteilung heißt es: "Vorher hatten die drei Männer mit Hogesa-Sprüchen AZ-Besucher provoziert. Nach dem Messerangriff flüchteten die Männer unerkannt."
Die Polizei bestätigt, dass nach ersten Erkenntnissen ein Tatzusammenhang mit Personen der rechten Szene nicht ausgeschlossen werden kann. Das Opfer liegt noch im Koma und konnte daher bislang nicht zu dem Vorfall befragt werden, so die zuständige Staatsanwältin.
Ob die Tat in Verbindung steht mit einem 25-jährigen Mann, der kurze Zeit später an den City-Arkaden ebenfalls mit Stichverletzungen aufgegriffen wurde, sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt absolut unklar. "Gegen ihn liegt kein dringender Tatverdacht vor", so Staatsanwältin Monika Olschak. Der 25-Jährige habe angegeben, mit einer Bierflasche attackiert worden zu sein.
Im Internet kursiert derweil ein Name des 25-Jährigen (Name der Redaktion bekannt), der der "Hogesa"-Szene ("Hooligans gegen Salafisten") zugerechnet wird. Auf seiner Facebook-Seite warb er etwa für die Teilnahme an der "Hogesa"-Demo Mitte März in Wuppertal.
Zum Polizeieinsatz widersprechen sich die Darstellungen von Polizei und AZ gravierend. Während die Polizei schreibt: "Bei Eintreffen der Rettungskräfte wurden Polizeibeamte (...) im Gebäude von mehreren Angehörigen der linken Szene angegriffen und der Zutritt verwehrt. Erst durch den Einsatz von Pfefferspray und mittels Schlagstock konnten die Einsatzkräfte den Verletzten zur weiteren ärztlichen Versorgung aus dem Gebäude retten", führt das AZ aus: "Die Rettungskräfte kamen zeitnah und übernahmen die Erstversorgung. Ein später eintreffender Notarzt durfte jedoch nur mit großer Polizeibegleitung ins AZ, weshalb auf das Eintreffen weiterer Polizisten gewartet wurde, bevor die Rettung fortgesetzt werden konnte. Doch anstatt das Gespräch mit den geschockten AZ-Besucherinnen am Eingang zu suchen, stürmten die nun mehr verstärkten Polizeikräfte unter Androhung von Schlagstock- und Pfefferspray-Einsatz in den AZ-Eingang, um mit Gewalt zu dem Verletzten zu gelangen."