Mehrere Projekte Stadt und Jobcenter schließen Kooperationsvereinbarung
Wuppertal · Stadt und Jobcenter Wuppertal haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Das Jobcenter möchte damit nach eigenen Angaben deutlich machen, dass es mit der Stadt die anstehenden sozialen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen angehen will und sie unterstützt, die im Handlungskonzept „#Fokus_Wuppertal“ gesteckten Ziele zu erreichen.
Das, so heißt es in der Präambel zu der Vereinbarung, könne nur gelingen, wenn neben der Verwaltung viele weitere Institutionen und Verbände, Unternehmen und Initiativen aktiv mitarbeiteten. Die Vereinbarung mit dem Jobcenter sei „ein wichtiger Meilenstein“ und solle für andere Organisation Vorbild und Ermutigung sein, sich ebenfalls zu engagieren, heißt es aus dem Rathaus. „Ziel ist es, die Stärken der jeweiligen Partner zu nutzen, zu verstärken und gemeinsam unsere Zukunftsziele umzusetzen“, erläutern Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und Jobcenter-Chef Thomas Lenz. So könnten die Kompetenzen der Partner genutzt, Kooperationen vertieft und Kräfte gebündelt werden.
In der Vereinbarung mit dem Jobcenter werden konkrete Themen und Projekte beschrieben. Unter dem Arbeitstitel „Green City“ will das Jobcenter ein Bündel ökologischer Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekte umsetzen. So ist geplant, die Pflege von Grünflächen und Trassen auszubauen, in einer Werkstatt Arbeitskräfte zu qualifizieren, Wuppertal als Fahrradstadt voranzubringen und Stellen im Recycling auszubauen. „Hier geht es um Nachhaltigkeit, die Erreichung der Klimaneutralität, aber auch um Lebensqualität und Teilhabe der Menschen, um die wir uns kümmern“, so Lenz. Schon jetzt fördert das Jobcenter nach eigenen Angaben über das Teilhabechancengesetz 620 Beschäftigungsverhältnisse. 102 Stellen werden in der außerbetrieblichen Ausbildung unterstützt, in der Qualifizierung und Beschäftigung im Recycling hat das Jobcenter rund 400 Arbeitsgelegenheiten.
Für ein weiteres Projekt können Stadt und Jobcenter auf Erfahrungen mit bereits umgesetzter Kooperation zurückgreifen: Die Zusammenarbeit von Jobcenter und dem Ressort Zuwanderung und Integration im Haus der Integration habe sich mit kurzen Wegen für die Bürgerinnen und Bürger bewährt. Jetzt wollen Stadt und Jobcenter dieses erfolgreiche Konzept am möglichen neuen Standort Bundesbahndirektion umsetzen. Dort soll das „Zentrum Zukunft“ entstehen, in dem die Verwaltung und das Jobcenter, aber auch weitere Partner wie das Jugendamt, die Bergische Uni und die Kammern zusammenarbeiten. Sie wollen jungen Menschen und ihren Familien in Bildungs-, Qualifizierungs- und kulturellen Fragen Beratung aus einer Hand anbieten, Hilfe in schwierigen Lebenslagen organisieren und bei der Vermittlung in die Ausbildung unterstützen.
Kinder und Jugendliche hat ein weiteres Projekt im Fokus, das Stadt und Jobcenter in ihre Vereinbarung aufgenommen haben: Um diese Zielgruppe besser zu erreichen, soll die Zusammenarbeit von Schulen, Jugendamt, Jobcenter, Kammern und freien Trägern gestärkt und kooperativ vor allem in den Quartieren und damit nah an den Kindern und Jugendlichen verankert werden.
Um das Thema Gesundheit geht es bei einem Projekt. Gesundheitsförderung soll die Arbeitsförderung ergänzen und in der Zusammenarbeit mit den Jobcentern in Remscheid, Solingen und Wuppertal, der Bergischen Uni und den Krankenkassen zum Beispiel ein Gesundheitsmanagement für Frauen aufbauen. Gesundheitslotsen sollen Präventionsprojekte entwickeln und vor Ort in den Quartieren umsetzen.
Mit der Vereinbarung werde jetzt der Aufbruch in die gemeinsame Arbeit beschrieben, so Schneidewind und Lenz. Natürlich sei die Liste der gemeinsamen Vorhaben damit nicht geschlossen, sondern jederzeit für neue Projekte, Vorhaben und Partner offen. Das gelte auch für die anderen Handlungsfelder, die im Handlungskonzept definiert seien: „Wir laden alle zur Zusammenarbeit für Wuppertals Zukunft ein und freuen uns auf die gemeinsame Arbeit!“