Seilbahn ist möglich
Eine am Donnerstag (7. Mai 2015) vorgestellte Machbarkeitsstudie der WSW ergibt, dass der Bau einer Seilbahn vom Hautbahnhof über die Universität zum Rigi Kulm realisierbar ist.
Im Rahmen des Strategieprozesses Wuppertal 2025 war die verrückt klingende Idee geboren worden: Der Bau einer Seilbahn in der Elberfelder Südstadt. Sie sollte, so die Überlegungen, für eine bessere Anbindung der Universität und der Südhöhen sorgen. Die Wuppertaler Stadtwerke als städtisches Verkehrsunternehmen wurden beauftragt, die Machbarkeit des Projektes zu überprüfen. Die WSW kommen zu dem Schluss, dass es umsetzbar und wirtschaftlich zu betreiben wäre. Nun müssen Politik und Bürger entscheiden.
Nach Überprüfung mehrerer Streckenführungen blieb unter den Prämissen Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit folgende Variante über. Die Seilbahn würde neben dem Hauptbahnhofsgebäude auf dem Gelände des ehemaligen Fundbüros starten. An diesem Talbahnhof könnte auch ein Zugang zur Südstadt entstehen. Die Fahrt ginge dann über die Südstadt bis zur Mittelstation an der Universität und weiter bis zum Busbahnhof auf Küllenhahn. Vorgeschlagen wird eine Dreiseilumlaufbahn, sie benötigt weniger Stützen, ist vollkommen barrierefrei und weniger windanfällig. So werden auf der 2800 Meter langen Strecke bei einem Höhenunterschied von 165 Metern nur sechs Stützen benötigt. Die Höhe dieser Stahlkonstruktionen liegt bei maximal 70 Metern. Bei 45 Kabinen mit einem Fassungsvermögen von 35 Personen könnten rund 3500 Personen pro Stunde und Richtung befördert werden. In drei Minuten könnten die Studenten an der Universität sein. Schüler des Schulzentrums Süd benötigten nur noch neun statt 22 Minuten.
Als integraler Bestandteil des ÖPNV-Angebots in Wuppertal wäre die Seilbahn mit den üblichen Tickets des VRR zu nutzen. Durch die Schaffung von Park&Ride-Flächen böte sich für die Einwohner auf den Südhöhen eine attraktive Möglichkeit, in die Innenstadt zu kommen. Die Folgen wären eine Entlastung der Innenstadt von Verkehr und damit Emissionen. Nicht zu unterschätzen wäre auch der touristische Aspekt in der Kombination zwischen zwei einzigartigen Verkehrsmitteln.
Der Bau der Seilbahn würde rund 50 Millionen Euro kosten und eine Förderung wäre bis maximal 90 Prozent möglich. Anpassungen im Busliniennetz und erwartete Mehreinnahmen würden den Aufwand durch Betrieb und Abschreibung kompensieren. Bevor das Vorhaben weiter konkretisiert wird, wird aber die Bevölkerung in mehreren Terminen über das Projekt informiert. Anregungen und Bedenken werden in einem bewährten und moderierten Prozess in das Projekt aufgenommen. Eine erste Informationsveranstaltung ist für den 19. Mai von 18 bis 21 Uhr in der Uni-Mensa geplant. Zwei weitere Informations-Termine am 11. Juni im Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium und am 16. Juni im Schulzentrum Süd bieten jeweils zwischen 17 und 20 Uhr die Möglichkeit, sich zu informieren, mit Planern zu diskutieren oder Anregungen einzubringen. Die öffentliche Diskussion soll bis zum Ende des Jahres dauern, dann entscheidet der Rat, ob das Projekt fortgeführt und damit das Plan! feststellungsverfahren begonnen werden soll.