Maifeiertag Polizei setzt Autonome fest
Wuppertal · In der Wuppertaler Gertrudenstraße sind am Maifeiertag (1. Mai 2017) rund 70 Teilnehmer des traditionellen Spaziergangs der Autonomen zum Schusterplatz ab 15.50 Uhr von der Polizei festgesetzt worden.
Zwischen dem Tippen-Tappen-Tönchen und der ehemaligen Hauptschule kam es zu Rangeleien. Nach Rundschau-Informationen wollten die Einsatzkräfte zunächst die Personalien von zwei Personen wegen Widerstand und Beleidigung aufnehmen. Gerd-Peter Zielezinski (Linke) fungierte zeitweise als Vermittler.
Nach 17 Uhr wurde die Sperre aufgelöst. Der Zug, der zwischenzeitlich die Holsteiner Straße, die Nordbahntrasse und das Autonome Zentrum an der Gathe passiert hatte, setzte sich in Begleitung der Polizei wieder Richtung Schusterplatz in Bewegung. Es habe sich um einen "Sondereinsatz" gehandelt, hieß es am späten Nachmittag auf Anfrage der Rundschau aus dem Polizeipräsidium. Nähere Informationen könne man noch nicht ertilen, da der Einsatz noch laufe. Bis zum Abend (21.30 Uhr) gab es keine offizielle Stellungnahme.
Am Morgen hatten Autonome kurz vor dem leeren Gebäude in der Marienstraße 41 demonstriert. Sie wollten mit der Aktion "auf den Leerstand auf dem Ölberg und die Repression gegen selbstverwaltete Hausprojekte" hinweisen. Im August und September 2014 war das Gebäude 41 zweimal besetzt und umgehend geräumt worden.
"Das denkmalgeschützte Haus wurde mit Aluminium-Platten vom damaligen Eigentümer verbarrikadiert, um weitere Besetzungen zu erschweren. Die Stadt Wuppertal hat gegen diesen klaren Verstoß gegen die Vorschriften für denkmalgeschützte Gebäude bis heute nichts unternommen", heißt es in einer Stellungnahme der Autonomen. Sie wollen dort "ein soziales Stadteil- und Refugees-Welcome-Zentrum" einrichten.