Razzia Polizei geht gegen "Osmanen Germania" vor
Wuppertal · Seit den frühen Dienstagmorgenstunden (13. März 2018) durchsuchen rund 800 Beamte der nordrhein-westfälischen Polizei mehr als 40 Wohnungen und Geschäftsräume des Vereins "Osmanen Germanen BC" und seiner Mitglieder.
Die Durchsuchungen finden in über 20 Städten in Nordrhein-Westfalen statt, auch in Wuppertal.
Sie sind Teil von vereinsrechtlichen Ermittlungsmaßnahmen des Bundesinnenministeriums (BMI). Es besteht der dringende Verdacht, dass Zweck und Tätigkeit des Vereins gegen Strafgesetze verstoßen. "Ich freue mich, dass der Bundesinnenminister so konsequent gegen kriminelle Rockerbanden vorgeht. Das liegt voll auf unserer nordrhein-westfälischen Null-Toleranz-Linie", erklärte Innenminister Herbert Reul. "Nach meinem ersten Eindruck hat die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern in diesem Fall außerordentlich gut funktioniert."
Der Verein "Osmanen Germanen BC" hat in Nordrhein-Westfalen rund 150 Mitglieder und gibt vor, sich als "Boxclub" vor allem um Jugendliche zu kümmern. Tatsächlich kam es in der Vergangenheit wiederholt zu schweren Körperverletzungs- und versuchten Tötungsdelikten bei Auseinandersetzungen mit anderen Rockergruppen. "Wir beobachten die Szene sehr genau und lassen uns von diesen Organisationen nicht blenden", machte Minister Reul deutlich.
Die Durchsuchungen im Auftrag des BMI finden in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen statt. "Osmanen Germania BC" hat aktuell bundesweit rund 300 Mitglieder. Die meisten haben türkische Wurzeln.
In Nordrhein-Westfalen fanden Durchsuchungen in folgenden Städten statt: Ahlen, Bergisch-Gladbach, Bergneustadt, Bochum, Bottrop, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck, Herten, Hilden, Hürth, Köln, Lengerich, Lüdenscheid, Marl, Plettenberg, Radevormwald, Recklinghausen, Siegen, Wenden, Werdohl, Witten und Wuppertal.