Bergische Uni Studie über sexualisierte Gewalt im Sport

Wuppertal · Wie häufig kommt es im gemeinnützig organisierten Vereinssport in Nordrhein-Westfalen zu sexualisierten Grenzverletzungen? Welche Schutzmaßnahmen sind in den Strukturen des Sports verankert und wie können Betroffene unterstützt werden? Diese Fragen werden in einem neuen Forschungsprojekt an der Bergischen Universität Wuppertal unter Leitung von Sportsoziologin Prof. Dr. Bettina Rulofs untersucht.

Symbolbild.

Foto: Tania Van den Berghen

Das vom Landessportbund Nordrhein-Westfalen geförderte Forschungsprojekt „Sexualisierte Grenzverletzungen, Belästigung und Gewalt im organisierten Sport in NRW“ ist eine Kooperation der Bergischen Universität und des Universitätsklinikums Ulm.

Zu Beginn ermitteln die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie hoch das Ausmaß von sexualisierten Grenzverletzungen, Belästigung und Gewalt im vereinsorganisierten Breitensport ist. Dabei wird auch untersucht, inwiefern sexualisierte Gewalt mit anderen Gewaltformen, wie beispielsweise emotionaler und körperlicher Gewalt, verbunden ist und in welchen Settings und Konstellationen Gewalt auftritt. Die Daten werden im Rahmen einer Onlinebefragung von Sportlerinnen und Sportler im Alter ab 16 Jahren im Landessportbund Nordrhein-Westfalen erhoben.

Im weiteren Verlauf des Projekts geht es um den aktuellen Stand der Prävention und Intervention im Breitensport. Dafür wird ein Online-Fragebogen eingesetzt, der an alle Stadt- und Kreissportbünde sowie Fachverbände versandt wird. „Ein wichtiger Aspekt ist für uns auch, welche Bedingungen die Umsetzung von Prävention und Intervention fördern bzw. hemmen und welche Art der Unterstützung die Mitgliedsorganisationen vom Landessportbund oder weiteren Akteurinnen und Akteure benötigen“, so Prof. Rulofs. In vertiefenden Interviews werden schließlich auch einzelne Fälle sexualisierter Gewalt und deren Konstellationen aufgearbeitet.

Am Ende des zweijährigen Forschungsprojektes werden die Forscherinnen und Forscher Handlungsempfehlungen entwickeln, die Vereine und Verbände dabei unterstützen, ihre Schutzmaßnahmen gegen sexualisierte Gewalt weiterzuentwickeln.