Rundschau-Chronik 2015 P wie plötzlich

Wuppertal · Die Nachricht ereilte die Stadt völlig unerwartet. Am Morgen des 10. Februar 2015 hieß es: Hans Kremendahl ist tot. Der ehemalige Oberbürgermeister war in der Nacht zuvor im Krankenhaus verstorben, nachdem er nach einem Eingriff schon wieder auf dem Weg der Besserung schien.

Dr. Hans Kremendahl.

Foto: Medienzentrum Wuppertal

Kremendahl erfreute sich nicht nur im eigenen politischen Lager großer Wertschätzung. Die gründete sich sowohl auf seinen großen Einsatz während seiner Zeit als Stadtspitze als auch später für die Wuppertaler Tafel, die Arbeiterwohlfahrt und den WSV.

Hans Kremendahl war von seinem Posten als Staatssekretär im Berliner Senat 1996 in seine Heimatstadt Wuppertal zurückgekehrt und dort zum Oberbürgermeister gewählt worden. Doch seine OB-Zeit war überschattet von einem jahrelangen Prozess, in dem ihm im Vorfeld der Kommunalwahl 1999 Bestechlichkeit vorgeworden worden war.

Das Landgericht Wuppertal (2002), später auch das Landgericht Dortmund im Revisionsverfahren (2007), sprachen ihn zwar frei, doch, so der langjährige Presseamtsleiter Ernst-Andreas Ziegler, "eine einzige gravierende Fehleinschätzung hat ihn letztlich persönlich gebrochen und sein politisches Lebenswerk zerstört".