Mieterbund gegen geplante Grundsteuererhöhung
Wuppertal · Der Deutsche Mieterbund in Wuppertal kritisiert die Überlegungen von Stadtkämmerer Dr. Johannes Slawig, erneut die Grundsteuer zu erhöhen. Der Mieterbund hat in der bergischen Metropole mehr als 12.000 Mitglieder.
"Wir geben zu bedenken, dass die Attraktivität des Wohnstandortes Wuppertal durch diese Maßnahme erheblich beeinträchtigt wird”, so der Vorsitzende Gerd Lange. "Gerade im Vergleich zu den umliegenden Städten wird hier unsere Stadt durch eine solche eventuell ergehende Entscheidung geschwächt.” Die Mehrkosten seien von den Eigentümern zu tragen bzw. von den Wohnungsmietern im Rahmen der Nebenkostenabrechnungen zu übernehmen.
In Wuppertal gibt es nach Angaben des Mieterbundes etwa 24.000 Bedarfsgemeinschaften (Hartz-IV-Empfänger) mit etwa 45.000 Menschen, die einen Anspruch auf Übernahme der Kosten der Unterkunft haben. "Dementsprechend würde eine derartige Erhöhung der Nebenkostenabrechnungen zur weiteren Belastung der Hartz-IV-Berechtigten führen, so dass die Stadt unter dem Strich wiederum höhere Aufwendungen für die Wohnkosten tätigen muss, was wiederum den städtischen Haushalt zusätzlich belasten würde", so der Mieterverein. "Damit schneidet sich die Stadt mit einer Erhöhung der Grundsteuer teilweise ins eigene Fleisch."
Zudem seien die Auswirkungen des für Ende 2016 zu erwartenden, neuen qualifizierten Mietspiegels und der damit einhergehenden Erhöhung der Kaltmieten noch nicht abzusehen.