Wuppertaler Wohnungsmarkt Mangel an Ein-und Zweifamilienhäusern

Wuppertal · Alles gut auf dem Wohnungsmarkt in Wuppertal? Die Frage würde Hermann Josef Richter vom Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer Verein Haus & Grund wohl mit einem klaren "Jein" beantworten.

Eines der wenigen Neubauprojekte aktuell in Wuppertal: Auf dem ehemaligen Bremme-Gelände zwischen Heidter Berg und Unterer Lichtenplatzer Straße wird die GWG für elf Millionen Euro das „Heidter Carré“ mit 28 Mietwohnungen und einer Kita realisieren. Die Wohnungen werden zwischen 50 und 120 Quadratmeter groß sein, außerdem soll es auch Penthouse-Ebenen geben.

Foto: GWG

Zwar entwickle sich der Wohnungsmarkt in Wuppertal zunehmend positiv — weniger Wohnungsleerstand, stabilere und längerfristige Mietverhältnisse sowie moderat steigende Mieten — dennoch zeichne sich langfristig ein Wohnungsnotstand ab, wenn diesem nicht bald begegnet werde. "Wuppertal benötigt langfristig neue Wohnungen in allen Segmenten, das heißt verschiedene Wohnungsgrößen und —zuschnitte, Ein- und Zweifamilienhäuser, höherwertige Wohnungen und Wohnungen mit günstigen Mieten, die denen im sozialen Wohnungsbau entsprechen", so Richter. Er kritisiert, dass im vergangenen Jahr nur 225 Wohneinheiten und damit ein Drittel weniger Wohnungen fertiggestellt wurden als 2016.

"Insbesondere fehlen Ein- und Zweifamilienhäuser. Das erfüllt mich mit großer Sorge." Vor allem vor dem Hintergrund der soeben beschlossenen Neuregelung der Bauordnung NRW, die vieles entbürokratisiere, erwarte Richter dass die Stadt diese Neuerungen "zügig umsetzt", damit viele der bereits geplanten Neu- und Umbauten, die dringend benötigten neuen Wohnraum schaffen sollen, endlich umgesetzt auch werden können.


Die Stadt hat sich da bereits auf den Weg gemacht. Vergangene Woche diskutierten rund 30 Vertreter von Wohnungsunternehmen, Bauträgern, Projektentwicklern, Mieter- und Eigentümervereinen sowie Architekten und Makler im Rahmen des "Forum Wohnstandort Wuppertal", um gemeinsame Strategien und Ideen zu entwickeln. Mit vereinten Kräften könne man den Herausforderungen einer wachsenden Stadt wie Wuppertal deutlich effektiver begegnen, erklärte Oberbürgermeister Andreas Mucke. "Das gilt beispielsweise für das sich abzeichnende Defizit bei Ein- und Zweifamilienhäuser und Eigentumswohnungen, aber auch für den Sanierungsstau in einigen leerstehenden Immobilien."