Elberfeld Krippenfiguren aus Krankenhaus gestohlen

Wuppertal · In den Regalen der Supermärkte sind sie schon angekommen: Spekulatius, Marzipankartoffeln und Co. Bereits Ende August bereiten sie die Kunden in kulinarischer Form auf die bevorstehende Weihnachtszeit vor.

Geklaut: die Krippenfiguren aus dem St. Josef-Krankenhaus.

Foto: privat

Immerhin, es sind schon weniger als 100 Tage.

Während die einen sich gegen diese vermeintliche Kommerzialisierung der Weihnachtszeit stemmen und sich einen wie auch immer gearteten besinnlichen Einstieg in die Adventszeit wünschen, blickt Hans Osterberg mit gemischten Gefühlen auf den Kalender.

Spätestens jetzt wollte auch er sich um die Vorbereitung der Adventszeit im St.-Josef-Krankenhaus kümmern. Schon sein ganzes Leben lang ist Osterberg dem "Kapellchen" eng verbunden. Hier wurde er 1946 geboren und lebte mit seinen Großeltern ganz in der Nähe. Die Ordensschwestern zogen Hans Osterberg praktisch mit auf und kümmerten sich um ihn nach dem Tod seiner Großeltern.

Auch heute ist Hans Osterberg regelmäßig im Kapellchen, auch wenn er schon lange in Barmen wohnt. Er stellt in der Josefs-Grotte im Garten von St. Josef immer ein Licht auf, kümmert sich dort um den Blumenschmuck und in der Adventszeit richtet er die Krippe her.

In diesem Jahr wird das nicht möglich sein, zumindest nicht mit den Krippenfiguren, die er bisher Jahr für Jahr aufgestellt hat. "Diese hat jemand gestohlen. Ist das nicht schrecklich?", fragt der Wuppertaler, für den dieser Diebstahl völlig unbegreiflich ist: "Wer macht denn so was?" Schließlich handelt es sich nicht um wertvolle Figuren, zumindest nicht unter materiellen Gesichtspunkten.

Es sind eher emotionale Bande, die Hans Osterberg an die Krippenfiguren knüpft. "Wir haben die Krippenfiguren von einer Patientin geschenkt bekommen. Seitdem haben wir sie immer aufgestellt", erinnert er sich.

Eine Anzeige möchte er aber nicht erstatten. Vielmehr hofft er darauf, dass die Krippenfiguren einfach wieder zurück gebracht werden: "Das würde uns alle sehr freuen. Das wäre ein schönes Weihnachtsgeschenk."