Adventszeit Wuppertaler Künstler-Krippe: Start in knapp zwei Wochen
Wuppertal · Auch in dieser Adventszeit entsteht wieder eine Künstlerkrippe auf dem Laurentiusplatz in Elberfeld. Damit wird die Tradition auch während der Corona-Pandemie fortgesetzt.
Seit dem Advent 2009 entstand vor der Laurentiuskirche die „Wuppertaler Graffiti-Krippe“. Insgesamt zehn realisierte der Graffiti-Künstler Martin „Megx“ Heuwold. Die vor den Augen der Öffentlichkeit entstehende Krippe gehört mittlerweile zu einem festen Bestandteil der Advents- und Weihnachtszeit in Wuppertal und ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.
Im vergangenen Jahr hatte erstmalig die Wuppertaler Künstlerin Annette Marks die Gestaltung übernommen, die nun aufgrund der Machart „Künstlerkrippe“ heißt. „Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie ist das ein wichtiges Projekt, weil die Künstlerkrippe für viele Wuppertalerinnen und Wuppertaler ohne Zweifel zum festen Bestandteil der Advents- und Weihnachtszeit geworden ist. Schon jetzt freuen sich zahlreiche Wuppertalerinnen und Wuppertaler auf die neue Krippe und fragen nach ihr“, so Pastoralreferent Dr. Werner Kleine. Erneut wurde Annette Marks beauftragt, mit der die Katholische Citykirche Wuppertal 2014 schon die „TalPassion“ umgesetzt hatte. Für das Projekt ist erneut die Katholische Citykirche Wuppertal verantwortlich. Sie wird wie bisher von der IG Friedrich-Ebert-Straße sowie dem Stadtmarketing Wuppertal unterstützt.
Der vorliegende Entwurf von Annette Marks nimmt unmittelbaren Bezug auf die Bedeutung des Namens des Geburtsortes Jesu Christi – Bethlehem („Haus des Brotes“). Sie besteht aus einer fünf Meter langen und zwei Meter hohen Wand, die mit bemalbarer, aber leicht transparenter Folie bespannt ist. Auf der Frontseite wird die Brotvermehrungsszene in moderner Adaption zu sehen sein. Die Rückseite zeigt den Schriftzug „Jetzt seid ihr dran“. Vor der Frontseite wird eine begehbare Matte liegen, die mit Hilfe von Elektronik mit der Wand verbunden ist. Beim Betreten der Matte wird die Folie von innen beleuchtet und erstrahlt. „Auf diese Weise wird den Betrachterinnen und Betrachtern deutlich, dass sie selbst am Werk Gottes mitwirken sollen – ein Werk und ein Auftrag, der in besonderer Weise mit Weihnachten verbunden ist“, meint Kleine.
Vor der Wand wird am Heiligen Abend ein Kinderwagen stehen, in den das Jesus-Kind gelegt wird. An der Straßenlaterne neben der Wand wird ein großformatiges Plakat gemalt, das die Geburtsszene in Bethlehem zeigt. „Die ganze Assoziation macht deutlich, dass Weihnachten nicht nur ein gefühliges Fest, sondern ein Auftrag an uns Menschen ist – ein Auftrag, der in der Brotvermehrung deutlich wird, das, was wir haben, miteinander zu teilen. Auf diese Weise wird die Krippe selbst zu einem interaktiven ,Haus des Brotes‘, das die Betrachterinnen und Betrachter im wahrsten Sinn des Wortes zur Stellungnahme auffordert“, so Kleine.
Die Krippe entsteht sukzessive im Advent in verschiedenen Live-Aktionen, Der Aufbau des Rohmodels beginnt am 23. November (Montag). Zum Beginn der Adventszeit sind die Zeltplanen noch leer, werden aber zunehmend mit Inhalt gefüllt. Der Höhepunkt ist der Heilige Abend. Am 24. Dezember wird die Krippe um 12 Uhr vollendet, wenn das Jesuskind in die Krippe gelegt wird. Dann wird der „Shofar“ erklingen, ein jüdisches Instrument, mit dem unter anderem Festtage angekündigt werden, und das Martyrologium, die Ankündigung des Weihnachtsfestes, gesungen.