Pläne für das Freibad Mirke-Zukunft: Schwimmen — und viel mehr

Wuppertal · Die Mirke will sich neu erfinden — als umweltvorbildliches Naturbad und ganzjährig geöffneter Bürgertreff mit unterschiedlichen Nachbarschaftsangeboten. Jetzt startet ein Qualifizierungsprozess. Sein Ziel: Ein vom Land geförderter Umbau für etwa 2,5 Millionen Euro.

Heiner Mokroß ist der Vorsitzende des Vereins „Pro Mirke“: Er und mehrere hundert weitere Freibad-Fans haben viel vor mit dem Areal, das es schon seit 1851 gibt.

Foto: Manfred Bube

Seit 1851 gibt es das Freibad Mirke. Als die Stadt es wegen Geldmangel schloss, übernahm 2011 der heute 300 Mitglieder zählende Förderverein "Pro Mirke" das Ruder für das 14.000 Quadratmeter große Gelände. Seitdem gibt es immer wieder Kreativaktionen auf den Wiesen — sowie einen 80 Quadratmeter großen, selbst gebauten Pool im leerstehenden Becken. Hier ging am Wahlsonntag das letzte Schwimmen für dieses Jahr über die Bühne — mit Gänsehautgarantie bei 14,5 Grad Wassertemperatur und drei Gästen.

Darunter "Pro Mirke"-Vorsitzender Heiner Mokroß: Der war jetzt auch Gast der Montagspressekonferenz des Oberbürgermeisters, um — zusammen mit der Rathausabteilung für Stadtentwicklung — zu erläutern, was die Zukunft an der Mirke bringen soll. Vor allem geht es dabei um Fördergeld aus dem NRW-Management-Programm "Initiative ergreifen", mit dem Privatakteure dabei unterstützt werden können, mit ihrem Projekt zu einer öffentlichen Begegnungsstätte zu werden.

Bei der Mirke geht es deshalb auch um weit mehr als "nur" das Freibad-Thema: Das Umfeld, das geografisch dem Mirker Viertel und der Nordstadt zugerechnet wird, hat zu wenig freie Erholungsflächen — und kann auf jeden Fall noch weitere Begegnungs-Areale für Nachbarn und Besucher aus dem Umfeld vertragen. Hier sieht "Pro Mirke" seine Chance: Um ein ökologisch und klimaschützend funktionierendes Naturbad zu werden und sich gleichzeitig als Bürgertreff mit Programm übers ganze Jahr zu etablieren, sind rund 2,5 Millionen Euro nötig.

Die Stadt unterstützt "Pro Mirke" dabei, sich korrekt und im Rahmen von "Initiative ergreifen" zu bewerben. Der dafür nötige Qualifizierungsprozess soll — das hoffen Heiner Mokroß und seine Mitstreiter — im kommenden Jahr abgeschlossen sein. Dann wird man erfahren, ob und in welcher Höhe es Geld aus Düsseldorf gibt. Mokroß am Montag: "Wenn es gut läuft, könnten 2019 Bagger und Schaufeln zum Einsatz kommen, und 2020 könnten wir alle gemeinsam baden gehen."

Die Mirke-Zukunft besteht aus vier Bausteinen: Das Bad soll ein öffentlicher Stadtteilpark werden. Dazu passend möchte man die vorhandenen Gebäude zu einem Bürgerhaus umwandeln. Außerdem ist geplant, das (ökologische) Freibad unter dem Motto "Natur, Wasser, Technik" als außerschulischen Lernort zu nutzen. Last but not least zählt die Umwandlung eines klassischen Freibades zum solarbeheizten Naturbad mit natürlich gereinigtem Wasser plus Sandstrand und Wasserspielplatz zur To-do-Liste.

Wichtig am Rand: Um das Bad über die Trasse erreichbar zu machen, soll es auch eine Fuß- und Radverbindung von der Trasse zur Hamburger Straße geben. So könnte der Weg über die Uellendahler Straße vermieden werden.