Kläranlage Buchenhofen Wupperverband spart viel Strom ein
Wuppertal · Der Wupperverband hat in seiner Wuppertaler Kläranlage Buchenhofen nach eigenen Angaben die Behandlung des Klärschlamms optimiert. Zwei von insgesamt vier Zentrifugen wurden durch zwei neue Bandeindicker ersetzt. Dadurch werde der Stromverbrauch wird um rund zwei Millionen Kilowattstunden gesenkt.
Bei der Abwasserreinigung entsteht überschüssiger Klärschlamm, der eingedickt und anschließend im Faulbehälter ausgefault wird. Da die Zentrifugen viel Strom benötigten, kommen nun zwei Bandeindicker zum Einsatz. Dadurch kann der Wupperverband pro Monat rund 180.000 Kilowattstunden Strom einsparen. Pro Jahr sind dies 2,16 Millionen Kilowattstunden.
Das entspricht laut Wupperverband in etwa dem Jahresverbrauch von 540 Vier-Personen-Haushalten. Damit leiste man „einen wichtigen Beitrag in der aktuellen Energiekrise. Denn gerade jetzt ist Energieeinsparung das oberste Gebot.“
„Statt durch Zentrifugalkraft wird bei den Bandeindickern das überschüssige Wasser im Klärschlamm durch ein Sieb abgetrennt. Das Motto lautet daher ,sieben statt schleudern‘. Den Schlammpartikeln wird zunächst ein Polymer zugefügt, so entstehen größere Flocken. Diese können dann auf einem umlaufenden Siebband vom Wasser getrennt werden. Das Wasser rinnt durch das Band und die Flocken bleiben auf dem Band liegen und werden zur weiteren Behandlung dem Faulbehälter zugeführt“, so der Wupperverband.
Gestartet war das Projekt in Buchenhofen Anfang des Jahres 2022. Sowohl die Planung als auch die Umsetzung mit den beteiligten Firmen wie Anlagen- und Rohrleitungsbauern erfolgten in Rekordzeit. Im Juni 2022 wurden die Bandeindicker innerhalb von nur zehn Werktagen in der Kläranlage installiert und angeschlossen. Insgesamt investierte der Wupperverband 405.000 Euro in das Projekt.
Erste erfolgversprechende Versuche mit Bandeindickern hat der Wupperverband im Jahr 2010 in der Kläranlage Hückeswagen durchgeführt. Sukzessive hat er dann auch in den Kläranlagen Marienheide, Radevormwald, Schwelm, Burg und nun Buchenhofen die Zentrifugen gegen Bandeindicker ausgetauscht.
Die Kläranlage Buchenhofen als größte Anlage des Wupperverbandes, benötigt zur Abwasserreinigung pro Jahr rund 14,5 Mio. Kilowattstunden Strom. Durch erneuerbare Energien wie Klärgas, das in Blockheizkraftwerken zur Strom- und Wärmegewinnung genutzt wird, sowie die Wasserkraftanlage am Standort erzeugt der Verband auf der Kläranlage Buchenhofen pro Jahr rund elf Millionen Kilowattstunden Strom.
Derzeit kann der Verband rund drei Viertel des Energiebedarfs durch Eigenerzeugung selber decken. Für das Jahr 2023 hat er sich das Ziel gesetzt, dass die Kläranlage Buchenhofen dann mehr Strom selber erzeugt, als verbraucht wird, die Anlage also „Energie-Positiv“ betrieben werden kann.