Katholische Kirche „Pfarrbüro 24“ startet als Pilotprojekt in Wuppertal
Wuppertal · Die Plattform „Pfarrbüro24“ geht an die Öffentlichkeit. Das Erzbistum Köln startet sie am 14. September 2020 in Wuppertal als Pilotprojekt.
Mit dem „Pastoralen Zukunftsweg“ will sich das Erzbistum den Herausforderungen der Gegenwart stellen. „Dazu gehört die Erkenntnis, dass, im Vergleich zur Gegenwart, bis zum Jahr 2030 nur noch die Hälfte der pastoralen Dienste – Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferentinnen und -referenten – zur Verfügung stehen werden. Auch werden in absehbarer Zeit die Kirchensteuereinnahmen sinken“, so Pastoralreferent Dr. Werner Kleine von der Katholische Citykirche Wuppertal.
Um handlungsfähig zu bleiben, hat der Kölner Erzbischof fünf Arbeitsfelder geschaffen, um Konzepte für die weitere Entwicklung von Struktur und Pastoral im Erzbistum zu entwickeln. Dr. Werner Kleine leitet seit 2018 das Arbeitsfeld 3 „Kommunikation, Dialog, Öffentlichkeit“. Darin wurde unter anderem die Idee für eine onlinebasierte Plattform entwickelt, mit deren Hilfe Interessierte Kontakt zu ihrer Gemeinde und Pfarrei aufnehmen können. Das „Pfarrbüro24“ genannte Projekt ist rund um die Uhr erreichbar und stellt die Organisation der wichtigsten Dienstleistungen einer römisch-katholischen Pfarrei zur Verfügung.
„Dazu gehören unter anderem Anfragen zu Taufe und Hochzeit, die Anfrage für Krankenkommunionen und Krankensalbungen, das „Bestellen“ von Messen (Messintentionen) oder die Anfrage für seelsorgliche Gespräche. Gerade für Fernstehende, die nicht wissen, zu welcher Pfarrei sie gehören, ist dieses zentrale Angebot eine gute Möglichkeit, ihr Anliegen auf einfache und unkomplizierte Weise auf den Weg zu bringen“, erklärt er. „Zugleich erfährt man in dem Prozess immer auch, zu welcher Pfarrei man gehört. Gerade mit Blick auf die bereits bekannt gewordene ,Zukunft der Pfarreien‘ im Erzbistum Köln, bei der Verwaltung zentralisiert, Pastoral aber dezentralisiert wird, werden auf diese Weise relevante Informationen wechselseitig weitergegeben.“
Über die Nutzeroberfläche können Anfragen in einem einfachen und auf Datensparsamkeit ausgerichteten Prozess gestellt werden, die das System automatisch dem richtigen Pfarrbüro zuordnet. Vorkenntnisse sind hier nicht erforderlich. Kleine: „Von Seiten des zuständigen Pfarrbüros wird dann jeweils kurzfristige eine Rückmeldung und die weitere Bearbeitung erfolgen, die gegebenenfalls dann auch zu einem persönlichen Kontakt mit den zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern führt – etwa zur Tauf- oder Ehevorbereitung. Das Pfarrbüro24 soll somit als Marke etabliert werden, die es den Menschen ermöglicht, auf möglichst einfache und gleichzeitig verlässliche Weise mit der römisch-katholischen Kirche in Kontakt zu treten.“
Nach sechs Wochen beginnt im Kreis Euskirchen eine weitere Pilotphase. Nach deren Abschluss, in der das Projekt ständig evaluiert und weiterentwickelt wird, soll die Plattform voraussichtlich im Frühjahr 2021 bistumsweit zur Verfügung stehen. Prinzipiell ist sie darauf ausgelegt, bundesweit eingesetzt werden zu können. Bereits jetzt haben verschiedene (Erz-)Bistümer laut Kleine ihr Interesse bekundet.