Betrugs-Prozess vor dem Wuppertaler Landgericht Immer nach derselben Masche
Wuppertal · Ein 51-jähriger Verkäufer muss wegen Serienbetrugs jetzt für 18 Monate ins Gefängnis. Der Mann hatte mit "abgezweigtem" Geld seines Arbeitgebers Schulden aus früheren Betrugstaten bezahlen wollen — für die er unter Bewährung stand!
Ein 51-jähriger Verkäufer muss wegen Serienbetrugs jetzt für 18 Monate ins Gefängnis. Der Mann hatte mit "abgezweigtem" Geld seines Arbeitgebers Schulden aus früheren Betrugstaten bezahlen wollen — für die er unter Bewährung stand!
Der Kaufmann hatte gestanden, im Außendienst von Kunden verlangt zu haben, sie müssten die Ware bei ihm anzahlen. Insgesamt kassierte er so 8.550 Euro; mit seinem Chef rechnete er jedoch niedrigere Preise ab. Mit exakt der gleichen Masche hatte er 2011 an seiner damaligen Stelle in Köln 150.000 Euro abgezweigt; dazu kam 2012 eine Verurteilung wegen 52.000 Euro hinterzogener Einkommensteuer. Die neuen Taten hatten sich daran angeschlossen. Auch bei der Stadt Wuppertal soll er mehr als 18.000 Euro Gewerbesteuer offen haben ...
Vor dem Landgericht bat der Angeklagte um eine Bewährungs-Chance: "Wenn ich in meinem Alter diese Strafe absitzen muss, bekomme ich hinterher nie wieder einen Job." Er wolle für seine Familie sorgen und die Schulden abarbeiten — mit dem Verkauf von Fenstern und Rollläden. Diesmal wolle er es ehrlich angehen: Mit Rechnungen habe er an seiner neuen Stelle nichts mehr zu tun. Seine Anwältin Nicole Ziebarth rechnete vorsorglich für das Gericht die monatliche Belastung ihres Mandanten zusammen.
Den Richtern genügte seine Reue nicht. 18 Monate Gefängnis seien angesichts der enormen Rückfallgeschwindigkeit nicht zu viel. Außerdem müsse der 51-Jährige damit rechnen, auch die früher verhängte Strafe, die zur Bewährung ausgesetzt war, zusätzlich absitzen zu müssen.
Der Angeklagte kann gegen das Urteil Revision einlegen.