Wuppertaler Arzt im Dienst der guten Sache Hilfseinsatz am Himalaya
Wuppertal · Dr. Mohamed Arafkas kennen viele noch als erfolgreichen Amateurfußballer. Jetzt half der Arzt bei einem humanitären Einsatz im Himalaya den Ärmsten der Armen - zur Not auch mit einem Cricketschläger als Armausleger am Operationstisch.
Seinen Dienst als stellvertretender Direktor der Helios-Klinik Rekonstruktive Chirurgie, Brust-, Hand- und Tumorchirurgie sowie Ästhetische Chirurgie versieht Dr. Mohamed Arafkas gerne in Sportschuhen. Ein sehr vertrautes Gehwerkzeug für den ehemaligen Fußballspieler, der zusammen mit seinem Bruder Fasil auf den Wuppertaler Südhöhen für SSV Germania, den Cronenberger SC und den SSV Sudberg kickte. Vor zwei Jahren beendete er seine Fußball-Laufbahn und konzentrierte sich ganz auf die medizinische, die für den 36-jährigen Arzt noch erfolgreicher verläuft als die sportliche.
Behandlungsschwerpunkte des Leitenden Oberarztes sind die Ästhetische Chirurgie, Brustchirurgie, Handchirurgie und Tumorchirurgie — immer unterstützt durch die modernsten Methoden der Mikrochirurgie im Helios-Klinikum. Ganz ohne Hochtechnologie musste er jetzt aber bei einem außergewöhnlichen Einsatz auskommen: Zweieinhalb Wochen verrichtete Dr. Mohamed Arafkas auf eigene Kosten Nothilfe-Dienst in der nordindischen Provinz Ladakh im Himalaya-Gebirge.
Die dünn besiedelte Region ist abgeschieden und verkehrsfeindlich. Hier kümmern sich deutsche Ärzte regelmäßig in einem "Free Medical Camp" der Hilfsorganisation "CARE" um Patienten, die mittellos und weitgehend von medizinischer Versorgung abgeschnitten sind. "Die Menschen sind sehr arm und warten teilweise Monate auf die kostenlose medizinische Behandlung", berichtet Dr. Arafkas, der selbst im Alter von zwei Jahren mit seinen Eltern aus Marokko nach Wuppertal kam.
Rund 60 Operationen hat er gemeinsam mit seinem Team im nur notdürftig eingerichteten Mahabodhi-Krankenhaus der 3.500 Meter hoch gelegenen und 25.000 Einwohner zählenden Himalaya-Stadt Leh durchgeführt. Eine Aufgabe, die auch Improvisationstalent voraussetzte. Zur Not musste sogar ein Cricketschläger als Armausleger am Operationstisch dienen.
Unterkunft gewährten dem medizinischen Team aus NRW die Mönche des nahen buddhistischen Klosters. Auf Meditation hat der Wuppertaler Arzt im Gegensatz zu einigen Kollegen dabei zwar verzichtet, auf Ausflüge in die Bergwelt in der Nähe des K2 — zweithöchster Berg der Erde — aber nicht. "Die 4.000er-Grenze habe ich bei meinen Exkursionen fast erreicht..."
2016 wird sich Dr. Arafkas dem "CARE"-Team wieder für einen ehrenamtlichen Einsatz zur Verfügung stellen und will dann auch seinen zwei Jahre jüngeren Bruder Fasil als Zahnarzt ins Mediziner-Team einbinden. Darüber haben die beiden marokkanisch-stämmigen Wuppertaler ihre Wurzeln aber nicht aus den Augen verloren. "In unserem Heimatdorf Temsamane, einem kleinen Ort im Norden Marokkos, haben die Menschen ähnliche Probleme wie im Himalaya. Auch da werden mein Bruder und ich uns in Zukunft unterstützend einbringen".