Zunahme um 40 Prozent Mobile Impf-Kampagne nimmt Fahrt auf
Wuppertal · Schlangen quer über den Johannes-Rau-Platz, Schlangen am Impf-Bus vor dem Hauptbahnhof, Schlangen vor dem Verwaltungshaus Elberfeld. Die mobile Impf-Kampagne der Stadt Wuppertal nimmt in sichtbar Fahrt auf. Das gestiegene Interesse der Bürger belegen die Zahlen: Lag die Bilanz in zurückliegenden Wochen noch bei rund 1.200 mobilen Impfungen, stieg sie in der vorletzten Woche auf 1700 an.
Die Steigerung fällt zeitlich zusammen mit der Ankündigung der von Oberbürgermeister Uwe Schneidewind initiierten 2G-Regelung für städtische Kultur- und Freizeitangebote und den Wegfall der kostenlosen Bürger-Tests ab dem 11. Oktober 2021. „Eine derart deutliche Zunahme der Impf-Willigen um 40 Prozent, ohne dass die Stadt die Zahl der Impf-Aktionen erhöht hätte, ist schon bemerkenswert“, so Schneidewind. „Das Signal 2G für Wuppertal wirkt offenbar.“
„Wir impfen an jedem Ort und zu jeder Zeit, wo immer es Resonanz finden kann“, betont Krisenstabsleiter Johannes Slawig. „Niedrigschwelliger geht es nicht. Die Menschen finden unser Impf-Angebot überall da vor, wo sie ohnehin sind. Das zahlt sich langsam aus.“
Die Partner Stadt und Kassenärztliche Vereinigung reagieren auf den erhöhten Zulauf: Werden die Warteschlangen zu lang, mobilisiert die „KoCi Wuppertal“ (Koordinierende Covid-Impfeinheit, der Name ist vom Gesundheitsministerium NRW vorgegeben) weitere Impf-Ärzte und Datenerfasser zur Unterstützung. Keine Aktion der vergangenen Wochen endete pünktlich. Statt bis 18 Uhr wurden in den Zentren bis nach 20 Uhr die Spritzen gesetzt, um alle Impf-Willigen zu versorgen. Am Mittwochnachmittag musste ein dritter Impf-Arzt zum Rathaus geschickt werden, wo über 200 Menschen warteten. Die Zeiten in Elberfeld werden nun um zwei Stunden verlängert, der Beginn auf 12 Uhr vorgezogen. Ab Ende Oktober soll zudem eine weitere mobile Impfstelle an der Alten Freiheit in Betrieb gehen, weil mit der Herbst-Witterung der Einsatz des Impf-Busses immer schwieriger wird.
Der Inzidenzwert für Wuppertal ging im Vergleich zur vergangenen Woche um 45 Prozent zurück. Am Donnerstag, 30. September, liegt er bei 66,7 und damit auf Platz 10 landesweit. Gesundheitsdezernent Stefan Kühn betont: „Die Werte für Wuppertal sinken stärker als in anderen NRW-Kommunen. Das ist hoch erfreulich. Unser Gesundheitsamt nutzt die Zeit intensiv, um sich auf eine absehbare Herbst- und Winter-Welle vorzubereiten.“
Der Einsatz der Bundeswehr für Wuppertal endet am 1. Oktober. Auch viele Studierende werden sich zum Wintersemester als Honorarkräfte zurückziehen.
Kinder und Jugendliche in NRW gelten überall dort, wo 3G angewendet wird, aufgrund der regelmäßigen Testungen an Schulen automatisch als getestet. Das gilt auch für viele städtische Sport-, Kultur- und Freizeit-Angebote, etwa den Zoo, Offene Türen oder die Sporthallen und Schwimmbäder der Stadt. Der Krisenstab der Stadt erinnert hier an die abweichende Regelung des Landesgesundheitsministeriums NRW: In den Ferien wird aufgrund des Wegfalls der Schultestungen etwa vor dem Schwimmbadbesuch oder dem Hallensport wieder ein Schnelltest im Testzentrum notwendig.