DLRG-Übung Frau aus Talsperre gerettet

Wuppertal · Am vergangenen Samstag (21. Januar 2017) trafen sich Einsatzkräfte der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Wuppertal und der Freiwilligen Feuerwehr aus Ronsdorf, um gemeinsam an der Ronsdorfer Talsperre eine Eis-Rettungsübung durchzuführen.

Gina Niemeier im Eis eingebrochen, doch André Köther von der DLRG ist sofort zur Stelle.

Foto: Sophie Kromberg

Die Übung sollte vor allem den Austausch beider Organisationen fördern und Vor- und Nachteile der einzelnen Techniken bei der Rettung einer verunglückten Person im Eis aufzeigen.

Um 10 Uhr war es dann soweit: Etwa 50 Helfer fanden sich an der Feuerwache in Ronsdorf ein und fuhren gemeinsam zur Ronsdorfer Talsperre. Dort fanden sie mit strahlendem Sonnenschein und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt perfekte Übungsbedingungen vor. Das Durchdringen der zwölf Zentimeter dicke Eisfläche mit Axt und Hammer erwies sich erst als eine Herausforderung an die Einsatzkräfte. Doch was so sicher scheint trügt, André Köther, Leiter Einsatz bei der DLRG Wuppertal erklärte: "Auch bei einer Eisschicht, die dick wirkt, besteht Lebensgefahr, da sich bei Talsperren durch das Ablassen von Wasser Hohlräume zwischen der Eisfläche und dem darunterliegenden Wasser bilden können. Wodurch die Gefahr des Einbrechens nochmal erhöht wird."

Die erste, die aus einem der Löcher im Eis gerettet werden sollte, war die WDR-Reporterin Gina Niemeier. Trotz des wärmenden Neoprenanzugs wurde ihr innerhalb kürzester Zeit eisig kalt. Zudem berichtete sie von ihrem erhöhten Puls und der flacher werdenden Atmung. Doch die Rettung war nah. Mit Hilfe von einem Schlauchboot bzw. einem Spine Board wurde die Reporterin aus dem Loch in der Eisdecke gerettet. Sogleich waren an Land Sanitäter der DLRG zur Stelle, um sie zu betreuen und schnell ins Warme zu bringen.

Nach dieser besonderen Rettung übten die Einsatzkräfte der DLRG und der Freiwilligen Feuerwehr noch weiter zusammen. Dabei kamen noch andere Hilfsmittel, wie Gurtretter, Schleifkorbtrage und Gurtretter zum Einsatz. "Leider können solche Eisrettungs-Übungen nur sehr selten durchgeführt werden", erklärte André Köther. Denn nur bei anhaltenden Minusgraden könnte sich eine ausreichend dicke Eisfläche bilden, die eine solche Übung erst möglich macht.

Nachmittags fanden sich alle Helfer wieder in der Feuerwache ein, um dort die gelungene Übung bei gegrillten Würstchen und heißen Getränken ausklingen zu lassen