Altenheim zieht in ehemalige Landesfrauenklinik

Wuppertal · Das städtische Altenpflegeheim Obere Lichtenplatzer Straße wird abgerissen und an gleicher Stelle neu gebaut. In der Übergangzeit ziehen die Senioren in die frühere Landesfrauenklinik an der Vogelsangstraße.

Die Entscheidung zum Abriss haben sich die Verantwortlichen nicht leicht gemacht: Die Kosten für den Umbau entsprechend aktueller Pflegerichtlinien wurden mit fast 4,7 Millionen Euro kalkuliert, der Neubau soll rund 2 Millionen Euro teurer werden. Vor dem Hintergrund, dass der Neubau neben energetischen Pluspunkten alle durch das Wohn- und Teilhabegesetz (WTG) geregelten Anforderungen des Pflegestandards auch auf längere Sicht erfüllt, hat sich der Betriebsausschuss des Stadtbetriebs Alten- und Altenpflegeheime (APH) bereits Ende des vergangenen Jahres für den Neubau entschieden. Das derzeitige Gebäude sowie zwei weitere Wohnhäuser, die auf dem Gelände stehen, werden vorher abgerissen.

Die Neukonzeption sieht im Grundriss einen "T-"förmigen Komplex mit drei Geschossen und Teilunterkellerung vor, dessen Haupteingang westlich liegt, während im östlichen Bereich eine geschützte Gartenanlage zur Verfügung steht. Aufgeteilt in drei Wohnbereiche bietet die in allen Gemeinschaftsbereichen dann barrierefreie Einrichtung 80 Einzelzimmer.
APH-Betriebsleiter Ulrich Renziehausen: "Mit einem Umbau wäre nicht der Standard zu erreichen, den der Neubau bietet. Außerdem fallen durch die Gewährleistungspflicht für fünf Jahre keine Instandhaltungskosten an, so dass die etwa zwei Millionen Euro, die wir jetzt mehr investieren, sich längerfristig auszahlen."

Nach jetzigem Stand wird im März damit begonnen, die Bewohner in der ehemaligen Landesfrauenklinik an der Vogelsangstraße unterzubringen. "Uns ist es wichtig, die Gemeinschaft untereinander aufrechtzuerhalten. Die Voraussetzung dafür sind dort gegeben", so Sozialdezernent Stefan Kühn zum Übergangsstandort. Vermutlich im April beginnt der Abriss, nach anderthalb Jahren soll der Neubau bezugsfertig sein. Für Rückkehrer von der Vogelsangstraße gilt laut Kühn: "Sollten die Kosten für die Unterbringung sinken, geben wir diesen Vorteil weiter. Wird es teurer, genießen die aktuellen Bewohner Bestandsschutz, dann übernimmt die Stadt die Mehrkosten.

Bestandsschutz - der gilt auch für das Personal, obwohl im Neubau künftig zehn Betten weniger vorhanden sind. "Das wird nicht zu Entlassungen führen" versichert die stellvertretende Betriebsleiterin Jasmin Scranowitz.