Die deutsch-polnische Städtepartnerschaft lebt „Es bringt ganz viel Freude“

Wuppertal/Legnica · Der Wuppertaler "Freundeskreis Liegnitz/Legnica" ist jetzt 22 Jahre alt, besucht die polnische Partnerstadt regelmäßig — und würde sich über neue Mitglieder sehr freuen.

Die Schwebebahn(-Stadt) ist in Liegnitz vielfach präsent. Nicht nur 2013, als das 20-jährige Städtepartnerschaftsjubiläums in der schlesischen Region gefeiert worden ist.

Foto: Freundeskreis Wuppertal-Legnica

Am 15. Juni 1993 ging die Städtepartnerschaft zwischen Liegnitz, dem heutigen Legnica, und Wuppertal offiziell an den Start. Heute sind die Kontakte zu der 104.000-Einwohner-Stadt in der schlesischen Tiefebene rund 60 Kilometer westlich von Breslau (Wroclaw) regelmäßig und eng.

Die zurzeit 15 Mitglieder des Wuppertaler "Freundeskreises Liegnitz/Legnica" unterstützen eine polnische Integrationsschule, an der blinde Kinder unterrichtet werden, haben ein Patenkinderprogramm, helfen einem Kinderheim, geben Geld für einen positiveren Alltag von Kindern mit Down-Syndrom sowie deren Eltern, fördern Kunst-Projekte und Klassenfahrten. Mit der (sehr großen) polnischen Wuppertaler Gemeinde ist der Freundeskreis gut vernetzt: Der "Polnische Club Wuppertal" ist Mitglied des Vereins — und hilft viel in Sachen Übersetzung.

Weil aber Städtepartnerschaften, so Freundeskreis-Vorsitzender Jörg Eckholdt, "Außenpolitik im kleinen Universum" sind, geht es natürlich immer wieder um Reisen zu den polnischen Freunden. Jörg Eckholdt organisiert stets ein facettenreiches, von Landschaft, Geschichte, Kultur und Kunst geprägtes Programm, das auch weit über Liegnitz hinausreicht. Dabei steht die Begegnung mit Menschen ganz im Vordergrund.

Obwohl die Wuppertaler manche politischen Entwicklungen in Polen mit Sorge sehen, bleibt die Tagespolitik in den Gesprächen vor Ort weitestgehend unberührt. Jörg Eckholdt: "Wir wollen unseren polnischen Freunden einfach ein Zeichen geben, dass wir zu ihnen stehen." Und die Reisen mit ihren Kontakte fügen den "normalen" deutschen Nachrichten-Informationen auch immer wieder zusätzliche Mosaiksteine hinzu. Eckholdt: "Durch unsere Arbeit sieht man vieles etwas anders. Das betrifft uralte, völlig überholte Vorurteile gegenüber Polen ebenso wie die heutige Lage in dem Land, das sich in den letzten beiden Jahrzehnten sehr entwickelt hat."

Gegenbesuche gibt's übrigens auch: Liegnitz-Kunsthandwerker kommen gern nach Wuppertal, ein früheres Patenkind des Freundeskreises gab ein klassisches Klavierkonzert — und zur Beisetzung des Vereinsgründers und langjährigen Vorsitzenden Professor Siegfried Maser war eine Delegation aus Liegnitz zu Gast.

Jetzt wirbt Jörg Eckholdt um neue, jüngere Mitglieder für den Freundeskreis: "Unsere Veranstaltungen und unsere Reisen — es bringt ganz viel Freude. Wer Menschen, Natur und Kultur liebt, wird auch Liegnitz und Umgebung toll finden."

+++++ Fakten +++++

Die Mitgliedschaft im "Freundeskreis Liegnitz/Legnica" kostet 30 Euro im Jahr. Kontakt zu Jörg Eckholdt unter Telefon (0202) 59 58 24 oder Mail an profab.eckholdt@t-online.de