Gesundheitsdezernent Kühn prognostiziert noch drei harte Wochen „Die Zähne zusammenbeißen“
Wuppertal · Wegen der technischen Überlastungen bei der Corona-Impfterminvergabe für über 80-Jährige in NRW, die noch zu Hause leben, ist auch die Stadt Wuppertal von zahlreichen besorgten und verärgerten Anrufern kontaktiert worden. Wuppertals Krisenstabsleiter und Stadtdirektor Johannes Slawig dazu: „Es ist völlig zwecklos, bei uns anzurufen. Wir können da auch nicht helfen.“
Slawig machte im Rahmen der wöchentlichen Pressekonferenz des Oberbürgermeisters klar, dass alle Terminvergaben sowie sämtliche weitere technischen Details der Corona-Impfungen ausschließlich über die zentrale Hotline 116 117 beziehungsweise die Homepage https://coronaimpfung.nrw, hinter denen die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein steht, abgewickelt werden können. Die habe den Kommunen versichert, schnell nachsteuern und nachbessern zu wollen, so dass es nicht mehr zu Homepage-Zusammenbrüchen oder telefonischen Informationen, dass bereits alle verfügbaren Impftermine vergeben seien, kommen könne.
Die Kassenärztliche Vereinigung will zusammen mit dem Landesgesundheitsministerium innerhalb weniger Tage für bessere Kommunikation sorgen – sowohl mit den einzelnen Kommunen als auch mit den betroffenen Menschen, die sich impfen lassen wollen.
Weiterhin gelte jedenfalls, so der Krisenstabsleiter: Das Impfzentrum auf dem Freudenberg ist startklar und nimmt am 8. Februar 2021 seine Arbeit auf. Eine Übung der dann erforderlichen Abläufe am vergangenen Wochenende habe gezeigt, dass „alle einzelnen Zahnräder sehr gut ineinander greifen“.
Wuppertals Gesundheitsdezernent Stefan Kühn nannte Zahlen: Wuppertal hat etwa 25.000 Einwohner, die über 80 Jahre alt sind. Alle ungefähr 6.500 Menschen, die in Wuppertal zur Kategorie 1 (beispielsweise Einwohner und Beschäftigte von Pflegeheimen) gehören, sind bereits einmal geimpft worden, rund 1.500 von ihnen auch schon das zweite Mal.
Stefan Kühn verwies auf das Funktionieren des Lockdown: Vorher hatte Wuppertal einen Inzidenzwert von 240, jetzt rangiert er unter 130. Das allerdings sei kein Grund, Entwarnung zu geben oder etwa nachlässig zu werden. Dezernent Kühn: „Uns stehen noch drei harte Wochen bevor. Da heißt es, die Zähne zusammenzubeißen. Die Zahlen zeigen aber: Es lohnt sich!“
Stefan Kühn, der auch Wuppertals Sozialdezernent ist, formulierte außerdem einen Appell in Richtung Düsseldorf beziehungsweise Berlin, Sorge dafür zu tragen, dass für bedürftige Menschen unbürokratisch – und ohne Belastung der Kommunen – preisreduzierte oder im Idealfall kostenlose FFP2-Masken zur Verfügung gestellt werden sollten.