Wuppertaler Kinderbuch Sabine Seyffert rät: Einfach mal abtauchen
Wuppertal · Die Wuppertaler Autorin Sabine Seyffert nimmt Kinder mit auf Reise – trotz und vor allem wegen des Lockdowns. Ihr Hörbuch „Die besten Traumreisen zum Entspannen“ eröffnet Welten ohne Masken und Viren. Die 30 Geschichten sind auf CD erschienen und bei Streaming-Diensten kostenfrei abrufbar.
Fünf bis sieben Minuten abtauchen. Weg vom PC, der gerade die Schule ersetzt, raus aus der Welt, in der jeder in der Öffentlichkeit sein halbes Gesicht bedecken muss. Abschalten, runterkommen, frei sein, bei sich selbst.
„Die Kurzgeschichten haben Elemente aus dem autogenen Training, sie arbeiten mit Ruhe und helfen den Kinder, zur Entspannung zu kommen“, erklärt Sabine Seyffert. Entspannung – dafür ist die 50-jährige Wuppertalerin Expertin. Auf ihrem Blog „Insel der Stille“ veröffentlicht sie regelmäßig Bastelideen, Kochrezepte und Rätsel. Und eigentlich gibt sie als Entspannungspädagogin und psychologischer Beraterin Kurse für Kinder und Familien. Eigentlich. „Als dann während des ersten Lockdowns der Verlag anrief und mich für das Hörbuch-Projekt anfragte, war das genau der richtige Moment“, erzählt sie. Denn nicht nur ihre Kurse fallen aus, auch fast alle Freizeitaktivitäten für Kinder. Und so schrieb die Autorin die Traumreisen für Kinder, während Rutschen mit Flatterband abgesperrt wurden und Sportvereine ihre Türen schließen mussten.
Im November, kurz vor der zweiten Welle, erschien dann die CD, die auch bei allen gängigen Streamingdiensten zur Verfügung steht. Eingesprochen hat sie übrigens Simon Jäger, der ansonsten Matt Damon seine Stimme leiht. „Für mich selbst war dieses Projekt Neuland. Es ist so toll zu hören, wie schön die Geschichten vorgelesen nun klingen“, sagt die Autorin.
Und nun, während sich diese Zeit der Ausnahmezustände immer weiter streckt, ist sie froh, Kindern zumindest auf diesem Weg eine Auszeit schenken zu können. Denn, da ist die Expertin überzeugt, gerade die Jüngsten leiden enorm unter dieser entrückten Welt. Der fehlende Kontakt zu den Großeltern, zu Freunden, diese wabernde, nicht greifbare Gefahr durch einen Virus: „Wenn uns diese Zeit als Erwachsene schon so schwerfällt, lastet sie auf den Kinderschultern umso mehr.“