Bergische Uni Die Digitale Transformation fest im Blick
Wuppertal · Prof. Dr.-Ing. Tobias Meisen, zuvor Juniorprofessor für "Interoperabilität von Simulationen im Maschinenbau" an der RWTH Aachen, ist neuer Professor für "Technologien und Management der Digitalen Transformation" an der Bergischen Universität Wuppertal.
Er hat damit eine in NRW erstmalig eingerichtete Professur inne, die sich in Lehre, Forschung und Transfer ganz der Thematik der digitalen Transformation widmet — d.h. der Veränderung von Unternehmen, ihrer Prozesse, Strukturen und Beziehungen durch den Einzug digitaler Technologien. Die Vorwerk & Co. KG fördert die Einrichtung der Professur bis 2021 mit insgesamt 1,5 Millionen Euro.
Der 37-Jährige studierte Informatik an der RWTH Aachen. 2012 promovierte er dort zum Thema "Framework zur Kopplung numerischer Simulationen für die Fertigung von Stahlerzeugnissen". Bis 2014 war Prof. Meisen Leiter der Forschungsgruppe "Produktionstechnik" am Lehrstuhl für Informationsmanagement im Maschinenbau, bevor er anschließend den Posten des Geschäftsführers übernahm. Für seine Forschungsarbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet, so zum Beispiel 2010 mit dem Young Researchers Award für vorbildhafte integrative Arbeiten in der Produktions- und Werkstofftechnik.
Die Professur ist in Forschung und Lehre an der Schnittstelle zwischen Technik, Wirtschaft und Gesellschaft angesiedelt, um adäquate Methoden und Konzepte zur Weiterentwicklung von Technologie und Management zur Gestaltung der Digitalen Transformation zu erforschen, zu entwickeln und in die Praxis umzusetzen. Konkret geht es dabei um Veränderungen von Strategien, Geschäftsmodellen, Prozessen und Kultur in Unternehmen bedingt durch die digitale Transformation. Grundlage hierfür ist der Einsatz von digitalen Technologien, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
"Die digitale Transformation in ihrer ganzen Breite induziert jedoch nicht nur den Wandel im Unternehmen, sondern ebenso in der Gesellschaft, der Wissenschaft und dem Staat", erklärt Prof. Meisen. Entsprechend adressiere die neu eingerichtete Professur nicht nur technische Fragestellungen, sondern beziehe ebenso wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungsprozesse mit ein, um das Management selbiger ganzheitlich zu betrachten. "Die Forschungsschwerpunkte sind entlang der Technologien der Digitalisierung und des Managements der digitalen Transformation zu verordnen. Gleichzeitig sind diese Fragestellungen ob des gemeinsamen Betrachtungsgegenstandes miteinander verschachtelt. Es geht beispielsweise um die Entwicklung von Digitalisierungsstrategien und die Ableitung entsprechender Digitalisierungsprojekte, um die Schaffung notwendiger Voraussetzungen wie IT-Infrastruktur oder Personalressourcen, aber auch um die Entwicklung, Einführung und Nutzbarmachung neuer digitaler, vernetzter Technologien innerhalb eines Unternehmens", so Meisen weiter.
Die Professur wird in der Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik, Medientechnik eingerichtet, um den Bereich Wirtschaftsingenieurwesen an der Bergischen Universität Wuppertal in Lehre und Forschung noch weiter zu fördern. "Die Vorwerk-Stiftungsprofessur ist ein weiteres Resultat der exzellenten Vernetzung unserer Universität mit der regionalen Wirtschaft. Das Thema der Professur adressiert hochaktuelle gesellschaftliche Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft," freut sich Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch.
Auch Reiner Strecker, einer von drei persönlich haftenden Gesellschaftern des Familienunternehmens Vorwerk, freut sich über die Einrichtung der Vorwerk-Stiftungsprofessur: "Das Thema der Digitalisierung und damit verbunden das der digitalen Transformation spielt für Vorwerk und unsere Produkte schon jetzt eine wichtige Rolle. Wir freuen uns deshalb sehr, dass sich die Stiftungsprofessur mit diesem Zukunftsthema auseinandersetzen kann und damit einen langfristigen Beitrag nicht nur zur Förderung der Universität selbst, sondern vor allem auch zur Stärkung des Standortes Wuppertal leistet."