Ausstellung Bibliothek zeigt Reformatorinnen
Wuppertal · Die Hochschul- und Landeskirchenbibliothek (HLB) Wuppertal zeigt vom 2. bis zum 13. Mai die Wanderausstellung "Reformatorinnen. Seit 1517" der Gender- und Gleichstellungsstelle der Evangelischen Kirche im Rheinland.
Zum weltweiten Erfolg der Reformation haben viele Menschen beigetragen, unter ihnen auch Frauen. Die Ausstellung will die Rolle und Bedeutung von Frauen in und für die Reformation sichtbar macht. Dichterinnen, Ehefrauen von Reformatoren, Herrscherinnen und — seit einigen Jahrzehnten — Theologinnen haben die Kirchen der Reformation von 1517 bis 2017 mit gestaltet und machen die Reformation als einen bis in die Gegenwart andauernden, wirklichkeitsprägenden Prozess erkennbar.
Die Ausstellung lädt ein zu einer Reise durch fünf Jahrhunderte und zur spannenden Begegnung mit mutigen und klugen Frauen, die sich für eine evangelische — eine dem Evangelium gemäße — Kirche eingesetzt haben. Die Ausstellung stellt in diesem Sinne 13 Frauen der Reformation vor. Es sind Frauen, die als Schriftstellerinnen theologisch gearbeitet haben, wie beispielsweise Argula von Grumbach, die Flugschriften in hohen Auflagen verfasste. Weiterhin werden Herrscherinnen vorgestellt, die beherzt das umsetzten, was sie für wahr und richtig hielten, wie Elisabeth von Calenberg-Göttingen.
Drittens werden Ehefrauen von Reformatoren gezeigt, die wie Luthers Frau Katharina von Bora das reformatorische Wirken unterstützten und beförderten. Frauen in der Ausstellung aus der jüngeren Vergangenheit sind Friederike Fliedner, die Mitbegründerin der Kaiserswerther Schwesternschaft, Pfarrerin Ilse Härter, die erste ordinierte Theologin der rheinischen Kirche, und die Theologin Dorothee Sölle. Sie konnten zu ihrer Zeit andere bzw. neue Möglichkeiten des reformatorischen Wirkens wahrnehmen. Neben den Frauen- Biographien bietet die Ausstellung weiterhin Informationen zu übergreifenden Themen wie Reformation und Bildung, Frauenklöster und Frauen im geistlichen Amt.
Acht der Reformatorinnen kann in der Ausstellung auch "persönlich" begegnet werden: als lebensgroße Holzfiguren tauchen sie im Umfeld der Ausstellung auf und laden ein zum Selfie. Auf Figuren und Tafeln sind außerdem QR-Codes angebracht, so dass auf der Internetseite www.reformatorinnen.de Gespräche der Frauen in Szenen ihres Lebens per Smartphone oder mit ausleihbaren MP3-Playern gehört werden können.