„Alles wurde damit angestoßen, dass ein Schüler im Religionsunterricht von seiner Begegnung mit zwei Obdachlosen berichtete“, so Anne Wiechmann, Religionslehrerin am Berufskolleg. Er beobachtete bei eisigen Temperaturen, wie ein obdachloser Mensch einem anderen seine Jacke überließ, damit dieser sich aufwärmen konnte. Diese Hilfsbereitschaft hatte ihn so beeindruckt, dass er seiner Klasse davon erzählte.

Die Schülerinnen und Schüler wollten sich daraufhin näher mit dem Thema „Wohnungs- und Obdachlosigkeit“ beschäftigen und hatten viele Fragen. Anne Wiechmann lud deshalb Werner Reschke (Abteilungsleiter der Zentralen Beratungsstelle) zum Unterrichtsbesuch ein. Reschke klärte über die Gründe von Wohnungs- und Obdachlosigkeit auf, stellte Beratungs- und Hilfsangebote vor und erzählte aus seinem Berufsalltag mit den Menschen in der Oberstraße und von der Straßensozialarbeit.

Schnell stand für die Schüler fest: Sie wollen den Betroffenen helfen. Die Auszubildenden riefen daher die Aktion „Schüler sammeln für Obdachlose“ ins Leben. In Eigeninitiative sammelten sie Geld und kauften von den Spenden zum Beispiel Waschtabs, Duschgel und Zahncreme ein. Die Produkte verpackten sie in kleine Geschenkkartons. Klaus Krampitz (stellvertretender Abteilungsleiter) nahm drei Kofferraumladungen voller Geschenkboxen entgegen: „Die Zentrale Beratungsstelle ist dankbar, dass die Auszubildenden diese tolle Aktion auf die Beine gestellt haben und sogar ihr Lehrlingsgeld spenden.“