KlimaExpo.NRW Auszeichnung für Wuppertaler Institute
Wuppertal · Als Schritt 267 von 1000 Schritten für mehr Klimaschutz in NRW ist das Forschungsprojekt "Energiewende.NRW — Bürger gestalten den Umbau des Energiesystems" gewürdigt worden. Neben dem Institut für Demokratie- und Partizipationsforschung (IDPF) der Bergischen Universität Wuppertal waren an diesem Projekt auch die Sozialforschungsstelle der TU Dortmund sowie das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI) und das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie beteiligt.
Das Forscherteam um IDPF-Leiter Prof. Dr. Hans J. Lietzmann erhielt die Auszeichnung im Rahmen der Statuskonferenz des Virtuellen Instituts "Transformation — Energiewende NRW" Mitte Oktober in den Räumen der Stiftung Mercator durch die KlimaExpo.NRW, einer Initiative der NRW-Landesregierung.
Das Projekt "Energiewende.NRW — Bürger gestalten den Umbau des Energiesystems" ist Teil des Virtuellen Instituts "Transformation — Energiewende NRW" und dort im Forschungscluster "Governance & Partizipation" angesiedelt. Die Projektidee basiert auf einer partizipationsorientierten Umsetzung der Energiewende in Nordrhein-Westfalen.
Die Transformation des Energieversorgungssystems ist eine der größten aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen — insbesondere für Nordrhein-Westfalen als führende Energie- und Klimaschutzregion in Europa. Dieser Transformationsprozess spiegelt sich auch in vielen Lebensbereichen der Bürgerinnen und Bürger wider: Ob als Verbraucher, Anwohner, Investoren, Stromerzeuger oder politische Akteure, die Energiewende beeinflusst auf vielfältige Weise das Leben der Bürger und wird von ihnen beeinflusst.
Das Institut für Demokratie- und Partizipationsforschung an der Bergischen Universität beschäftigte sich im Virtuellen Institut mit der Durchführung Partizipativer Reallabore und der Erforschung sozialer Narrative.
"Denn der grundlegende Umbau des Energiesystems kann nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn die Bürgergesellschaft ihn mitgestaltet, mitbestreitet und mitträgt", so Prof. Dr. Hans J. Lietzmann. Inwiefern und auf welche Weise Bürgerbeteiligung im Kontext der Energiewende bislang stattfindet, hat das IDPF im Rahmen des Projekts erstmals empirisch erforscht. Eine Open-Access-Datenbank mit Citizen-Science-Schnittstelle sichert den freien Zugang zu diesen Untersuchungsergebnissen.
Ebenfalls hat das IDPF mit dem Modell des Partizipativen Reallabors ein übertragbares Bürgerbeteiligungsmodell zur Umsetzung einer partizipativen, sozial kohärenten und integrativen Energiewende entwickelt und umgesetzt.
Im Partizipativen Reallabor erarbeiten dann über 100 Bürgerinnen und Bürger in Münster und Waldbröl in einem mehrtägigen Prozess ihre Stellungnahmen und Empfehlungen für das Ziel und den Weg der Energiewende in NRW. Ein Bürgergutachten fasst diese Ergebnisse für politische Entscheidungsträger transparent zusammen.
Zugleich bilden sie die Grundlage für transformatives Zielwissen: Die Erforschung dieser sozialen Narrative der Bürgergesellschaft eröffnen im Projekt ein differenziertes und sozial robustes Wissen über Einstellungen, Perzeptionen und Perspektiven einer sozial kohärenten und integrativen Energiewende in NRW.