Alle drei aus der rechten Szene
Fast auf den Tag genau nach einem Monat hat die Polizei ihre Ermittlungen wegen des versuchten Totschlages vor dem Autonomen Zentrum (AZ) an der Markomannenstraße abgeschlossen.
Das Verbrechen war am 14. April geschehen, die Polizei-Pressemitteilung erreichte die Rundschau am 15. Mai. Bereits drei Tage nach der Tat in Elberfeld hatte die Polizei einen 25-Jährigen festgenommen, der in der Tatnacht ebenfalls mit Stichverletzungen in einem Krankenhaus behandelt worden ist. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Wuppertal wurde er einem Haftrichter vorgeführt. Der erließ gegen den mutmaßlichen Messerstecher Haftbefehl wegen versuchten Totschlags.
Weitere Ermittlungen der Kriminalpolizei und des Staatsschutzes führten zu zwei Männern (38 und 42 Jahre), die in der Tatnacht den 25-Jährigen begleitet hatten. Gegen beide wurde ein Ermittlungsverfahren wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Alle drei Personen gehören zur rechten Szene und sind polizeilich bereits in Erscheinung getreten.
Die Polizei im O-Ton: „Der Gesundheitszustand des schwerstverletzten 53-jährigen Opfers vom 14. April hat sich stabilisiert. Lebensgefahr besteht derzeit nicht mehr.“
Wegen der Tat vor dem AZ, den Ereignissen in und um das Haus in der unmittelbaren Folge sowie wegen der Ermittlungs- und Pressearbeit der Polizei hatte es zahlreiche Protest-Mails aus dem AZ sowie einen offenen Brief der Opferberatung Rheinland und der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Düsseldorf an Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher gegeben.
Das Opfer des Messerangriffes ist von den Betreibern des AZ stets als „Freund unseres Hauses“ bezeichnet worden.