Ermittlungen laufen 25-Jähriger in Wuppertaler Polizeigewahrsam gestorben

Wuppertal · Ein 25-jähriger Mann ist am vergangenen Montag (Allerheiligen, 1. November 2021) im Gewahrsam der Polizei Wuppertal verstorben. Das haben die Staatsanwaltschaft Wuppertal und die Polizei in Hagen, die die Ermittlungen übernommen hat, am Sonntagnachmittag (7. November) bestätigt. Sofort eingeleitete Reanimationsversuche seien fehlgeschlagen. Ein Fremdverschulden werde aktuell ausgeschlossen.

Das Polizeipräsidium an der Friedrich-Engels-Allee.

Foto: Christoph Petersen

Die Polizei schildert den Fall wie folgt: „Gegen 5:20 Uhr wurde eine Streifenwagenbesatzung der Wuppertaler Polizei mittels Handzeichen eines Taxifahrers im Bereich Döppersberg auf streitende Personen aufmerksam gemacht. Diese befanden sich zunächst als Fahrgäste in dem Taxi. Bei den Streitigkeiten ist es zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen einem Mann und einer Frau gekommen, bei der die Frau verletzt wurde. Im weiteren Verlauf wurde bekannt, dass es sich bei dem 25-jährigen Mann und der 34-jährigen Frau um Geschwister handelt.“

Und weiter: „Noch vor der eigentlichen Sachverhaltsaufnahme griff der 25-Jährige plötzlich eine Polizeibeamtin an und versuchte sie zu Boden zu reißen. Der danebenstehende Polizeibeamte versuchte daraufhin den Angreifer ebenfalls zu Boden zu bringen und zu fesseln. Hiergegen wehrte sich der Mann massiv, in dem er um sich trat und versuchte die Einsatzkräfte zu schlagen. Nur mit Unterstützungskräften gelang es, den renitenten 25-Jährigen zu fesseln und in das Polizeigewahrsam der Polizei Wuppertal zu bringen. Bei der Ingewahrsamnahme wurden zwei Polizeibeamte leicht verletzt.“

Da sich Hinweise darauf ergeben hätten, dass der 25-Jährige unter dem Einfluss von Drogen und Alkohol gestanden habe, sei ihm in den Räumlichkeiten des Polizeigewahrsams eine Blutprobe durch einen Arzt entnommen: „Im Verlauf der Blutprobenentnahme verlor der Mann plötzlich das Bewusstsein und wurde reanmiationspflichtig. Die Reanimation wurde zunächst durch den anwesenden Arzt vorgenommen und im Anschluss durch einen Notarzt des Rettungsdienstes fortgesetzt. Leider blieb die Reanimation erfolglos.“

Eine am 3. November durchgeführte Obduktion des Verstorbenen habe „keinerlei Hinweise auf ein todesursächliches Fremdverschulden oder eine todesursächliche Gewalteinwirkung“ ergeben: „Nach derzeitigem Ermittlungsstand dürfte eine internistische Grunderkrankung im Zusammenwirken mit einem Drogenkonsum den Tod herbeigeführt haben.“

Rund 75 Bürgerinnen und Bürger demonstrierten vor dem Wuppertaler Hauptbahnhof nach dem Tod des 25-Jährigen gegen den Einsatz der Polizei und die Informationspolitik der Behörden.

Foto: Christoph Petersen

Ein am vergangenen Montag eingeleitetes Todesermittlungsverfahren wird aus Neutralitätsgründen durch das Polizeipräsidium Hagen geführt: „Dieses Verfahren richtet sich nicht gegen die eingesetzten Polizeibeamten. Darüber hinaus wird durch die Staatsanwaltschaft Wuppertal derzeit gegen eine unbekannte Person ermittelt, welche dem 25-Jährigen die konsumierten Drogen zur Verfügung gestellt hat.“