Vorwerk 100 Millionen gehen nach Laaken
Wuppertal · Die Thermomix-Hype ist ungebrochen: 1,3 Milliarden Euro erwirtschaftete Vorwerk im vergangenen Jahr weltweit mit ihrer angesagten Küchenmaschine. Das bedeutete noch einmal elf Prozent Zuwachs gegenüber dem Rekordjahr 2015 und war zugleich der Garant für den Sprung über die 3-Milliarden-Umsatzschwelle im Konzern.
Bei der Bilanz hatten die Unternehmensspitzen einmal mehr Grund zu guter Laune.
Doch Erfolg macht Appetit auf mehr: Und so resümierten die Unternehmensspitzen, dass das operative Ergebnis aufgrund nicht vollständig erreichter Absatzziele leicht unter den Erwartungen lag. Auch das Gesamtergebnis, über dessen Höhe sich das Familienunternehmen traditionell ausschweigt, bezeichnete der persönlich haftende Gesellschafter Rainer Strecker als zufriedenstellend, aber unter dem Vorjahr. Doch, so schränkte er gleichzeitig ein, in dieser Hinsicht "klage" man auf sehr hohem Niveau, denn dank der zurückhaltenden Entnahmepolitik der Eigentümer-Familie punktet Vorwerk mit einer Eigenkapitalquote von 63 Prozent und 1,3 Milliarden Euro an liquiden Mitteln.
Allerdings wird momentan auf Laaken auch heftig investiert. 100 Millionen Euro steckt Vorwerk in diesem und im kommenden Jahr in den Standort. Das Werk wird danach links und rechts der Wupper architektonisch ein völlig neues Bild abgeben. Neben modernen Produktionsstätten entsteht auch ein neues Zentrum für Forschung & Entwicklung. Während sich andere Firmen dort ansiedeln, wo die billigsten Arbeitskräften locken, setzt man bei Vorwerk auf die hohe Effektivität gut ausgebildeter Mitarbeiter — trotz höherer Lohnkosten. Und damit der Nachwuchs nicht ausgeht, wird in Kürze eine Stiftungsprofessur an der Bergischen Uni eingerichtet, die sich in Lehre und Forschung ganz der Thematik der digitalen Transformation widmen wird.
Die persönlich haftenden Gesellschafter kündigten an, schon bald vor allem im Bereich der Softwareentwicklung und der Akkutechnologie neue Mitarbeiter einzustellen, um den Herausforderungen aus Robotik und Digitalisierung begegnen zu können.
Stichwort Robotik: Den Zugewinn von 2,4 Prozent in Sachen Kobold hat Vorwerk Deutschland nicht zuletzt dem Saugroboter VR 200 zu verdanken. Der Stiftung-Warentest-Sieger lässt sich auch per App mit dem Smartphone bedienen, scannt den zu reinigenden Grundriss des Zimmers und legt dann los. Fehlt in der nächsten Stufe nur noch der selbstkochende Thermomix, dessen Küchenabfälle vom autonomen Kobold verschluckt werden...