Stehtische sind nicht erlaubt!? Verordnungen müssen verständlich sein

Betr.: Corona-Beschränkungen / Ordnungsamt

Seit Beginn der Corona-Krise haben wir (Imbiss in der Barmer Fußgängerzone) darauf gehofft, mal einen Mitarbeiter des Ordnungsamtes zu erblicken, um Fragen zu stellen und Unklarheiten bezüglich der Hygienerichtlinien zu beseitigen. Weit und breit nichts – wochenlang. Eine schriftliche Anfrage wurde nur wenig konkret und sehr schwammig formuliert beantwortet.

Nachdem wir diese Woche unsere Stehtische wieder vor das Geschäft gestellt haben (zwei Wochen nach allen anderen in der Umgebung), waren sie heute (Dienstag, 26. Mai 2020) da. Leider nicht zu einem aufklärenden Gespräch, vielmehr mit Freundlichkeitsdefizit, ohne Vorbildfunktion bezüglich Hygieneabstand. Auf Tuchfühlung drängte man sich barsch von beiden Seiten an eine gerade bezahlende Kundin, so dass ich erstmal eindringlich auf den Abstand hinweisen musste. Man fragte zunächst nach Kontaktlisten, Desinfektionsplan für die Stehtische et cetera, bevor man dann mitteilte, dass Stehtische sowieso nicht gestattet und sofort zu entfernen sind.

Wir halten uns gerne an alle Vorgaben, geben alles, um Bestimmungen umzusetzen. Wir sind es auch nicht satt, unsere Kunden tagtäglich, immer und immer wieder, an die Einhaltung der Hygienerichtlinien zu erinnern. Bei Umsätzen am Existenzminimum haben wir ja die Zeit dazu.

Doch sollten Verordnungen für alle verständlich und zeitnah kommuniziert werden, und auch für alle gleichermaßen gelten. Stunden nach dem Besuch waren sowohl in Barmen als auch in Elberfeld noch viele Stehtische in Betrieb.

Hat das Ordnungsamt so lange gebraucht, um aus einem bunten Sortiment verschiedener Maße das richtige Maß zu finden? Oder wollte man einfach nur Fragen aus dem Weg gehen, die man sich selbst erst mal beantworten musste?

Marcus Sattler