Leserbrief „Es ist leider nicht das erste Mal“

Betr.: Kommunikationspanne beim Schienenersatzverkehr (SEV) am 21. April 2023, offener Brief an National Express

Bild eines National-Express-Zuges.

Bild eines National-Express-Zuges.

Foto: National Express

Sehr geehrte Damen und Herren,

anlässlich des heutigen Streiks hat Ihr Unternehmen freundlicherweise einen Schienenersatzverkehr, unter anderem auf der Linie RE7, angeboten. Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass die Fahrgäste, die in Wuppertal den SEV nach Köln nehmen wollten, vergeblich an der angegebenen SEV-Haltestelle an der Historischen Stadthalle auf den Bus warteten.

Meine Tochter wollte den SEV-Bus an der Stadthalle in Wuppertal um 5.30 Uhr nehmen. Dieser kam nicht. Sie rief mich an und ich fuhr daraufhin mit meinem Rad zum Wuppertaler Hauptbahnhof. Dort kam ich kurz vor 6.30 Uhr an und sah, dass der stündliche SEV-Bus, den Sie wohl bei der Firma Univers-Reisen gebucht haben, an Bahnsteig 4 des dortigen Busbahnhofs stand.

Ich sprach den Fahrer an und er sagte mir, dass sein Chef ihm gesagt hatte, er solle zum Hauptbahnhof in Wuppertal fahren. Er zeigte mir seinen Dienstplan, auf dem Wuppertal-Hauptbahnhof und nicht Historische Stadthalle als Startpunkt stand.

Ich fragte ihn, ob er denn wenigstens an der Historischen Stadthalle halten könne, damit die Fahrgäste zusteigen könnten? Er sagte mir, das dürfe er nicht. Ich bat ihn, dann wenigstens fünf Minuten zu warten, damit die Fahrgäste von der Stadthalle zum Hauptbahnhof laufen und dort zusteigen könnten. Er antwortete mir, dass er pünktlich abfahren muss, schloss die Tür und fuhr los.

Ich rief die Kundenhotline von National Express an, die nicht weiterhelfen konnte. Ich rief die Firma Univers-Reisen an und bat darum, dass die Fahrer informiert werden und die richtige Haltestelle ansteuern sollten. Man sagte mir, dass sie die Information von der Bahn erhalten hätten und ich mich dort beschweren solle. Die Buchhalterin, die dort wohl die Einsatzpläne macht, wäre heute nicht im Haus.

Ich fuhr zur Stadthalle und informierte dort die Fahrgäste, dass alle SEV-Busse nach Köln wahrscheinlich direkt vom Hauptbahnhof abfahren. Der Bus um 7.30 Uhr kam dann weder pünktlich zum HBauptbahnhof noch zur Historischen Stadthalle, weil er vermutlich im Stau stand. Meine Tochter gab nach zweieinhalb Stunden auf, ging durchgefroren nach Hause und nahm sich einen Urlaubstag bei ihrem Arbeitgeber. Am Hauptbahnhof suchte eine Frau übrigens verzweifelt den SEV-Bus nach Düsseldorf. Ich zeigte ihr den Weg zur Stadthalle.

Es ist leider nicht das erste Mal, dass die Kommunikation beim SEV-Verkehr am Wuppertaler Hauptbahnhof gravierende Mängel aufweist. Bitte stellen Sie zukünftig sicher, dass nicht nur die Fahrgäste, sondern auch die auswärtigen Busfahrer korrekt informiert werden, wo sie abfahren sollen.

Unglücklich ist auch die Kennzeichnung der SEV-Haltestelle in den Plänen. Dort steht „Wuppertal HBF (Historische Stadthalle)", im DB-Navigator zum Beispiel nur „Wuppertal HBF". Dieses kann leicht zu Missverständnissen führen.

Hinzu kommt, dass der Weg zur SEV-Haltestelle nicht ausgeschildert ist, dass es keine Pläne oder Ansprechpersonen vor Ort gibt, und dass auch keine telefonische Hotline den Fahrgästen zur Verfügung steht, um auftretende Probleme zeitnah beseitigen zu können.

Bitte teilen Sie mir mit, an welcher Stelle die Kommunikationspanne aufgetreten ist und wie solche Fälle zukünftig verhindert werden.

Uwe Maaßen

● Leserbrief an die Wuppertaler Rundschau: redaktion@wuppertaler-rundschau.de
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