Pina-Bausch-Zentrum im Schauspielhaus „Leuchtturm des Tanzes“
Betr.: Pina-Bausch-Zentrum im Schauspielhaus
Das Schauspielhaus ist zur B7 und auch nach Osten eindeutig als freistehender Solitärbau angelegt. Dennoch ist es vorgesehen, hinter dem Soppschen Pavillon und neben das Baudenkmal neue Gebäude für das Pina-Bausch-Zentrum „hineinzuquetschen“.
Ich denke, auch ein städtebaulicher Wettbewerb und der beste Architekturentwurf kann eine Verschlechterung des visuellen Erscheinungsbildes nicht verhindern. Alle werden die irgendwie „reingezauberten“ Gebäudeteile von der fahrenden Schwebebahn aus sehen und viele werden es störend und unharmonisch finden.
Aus Sicht des Denkmalschutzes stellt sich auch die juristische Frage, ob es Vorhabenalternativen gibt.
Aus meiner Sicht bieten sich gleich drei Alternativen an.
Erste Alternative: Das AOK-Gebäude sucht eine neue Nutzung.
Zweite Alternative: Das Gebäude Barmer Straße 60, also das hässliche, umgebaute Parkhaus an der B7.
An beiden Standorten ließe sich das Pina-Bausch-Zentrum in unmittelbarer Nähe zum Schauspielhaus kostengünstig und städtebaulich segensreich als Um- oder Neubau realisieren.
Das Tanz-Ensemble ist jahrzehntelang vom alten Kino am Alten Markt zum Opernhaus gegangen, ohne dass dies den Welterfolg behindert hat. Vielleicht hat es sogar den Welterfolg begünstigt, nicht in einem Prachtpalast der Hochkultur zu residieren, sondern über einem Fastfood- und einem Erotik-Laden.
Dritte Alternative: Im achtstöckigen Hochhaus Barmer Straße 68, direkt neben dem Schauspielhaus, werden gute, altengerechte Wohnungen angeboten. Folgendes ist denkbar: Schrittweise werden in den nächsten Jahren die siebte und achte Etage leergezogen und als Büros für das Pina-Bausch-Zentrum umgebaut. Der neue Probenraum wird in Holzbauweise als voll verglastes, leuchtendes Geschoss oben draufgesetzt. Die Tänzer*innen schauen auf Wuppertal und ganz Wuppertal schaut neugierig auf diesen „Leuchtturm des Tanzes“. Wenn die Statik des Gebäudes es hergibt, dann könnten für die Büros auch eine neunte und zehnte Etage aufgestockt werden. Auch der separate, neue gläserne Aufzugsturm für das Pina-Bausch-Zentrum, auf der B7 Seite an das Gebäude angebaut, würde ein Hingucker.
Und aus den heutigen Stellplätzen neben dem Schauspielhaus und hinter dem Soppschen Pavillon wird ein ganz bezaubernder „Pina-Tanz-Garten“ – ein lauschiges, grünes Kleinod für spontane Tanzabende.
Florian Acht