Warnstreiks von Ver.di Leistungen des öffentlichen Dienstes schätzen

Betr.: Leserbrief „Kein Verständnis für Ver.di“

Verständnis kann man durch Nachdenken erlangen

Wenn der Verfasser dieses Leserbriefes etwas nachdenkt über die Leistungen aus dem öffentlichen Dienst, würde er noch deutlich mehr Berufsgruppen finden, die unsere Verwaltung und das öffentliche Leben während des Lockdown in Betrieb hielten.

Hier sind selbstverständlich auch die Mitarbeiter des ÖPNV, die dafür gesorgt haben, dass auch Mitbürger ohne Auto zum Einkaufen, zur Arbeit oder zum Arzt kamen, zu nennen.

Die Erzieherinnen und Erzieher, die die Kinder von den systemrelevanten Personen betreut haben und nun, auch zum Teil als Risikopersonen, den Regelbetrieb aufrecht halten.

Die Mitarbeiter der Gesundheitsämter, die die Tests mit infizierten Bürgern durchführen und die Infektionsketten verfolgen.

Die Mitarbeiter der Verwaltung, die bei der ganzen organisatorischen Umsetzung mitgewirkt haben und unter anderem sicherstellten, dass öffentliche Unterstützungsgelder rechtzeitig ausgezahlt wurden oder einfach Gehälter gezahlt wurden.

Die Berufsgruppen ließen sich noch lange weiterführen.

Zum anderen könnte er aber auch erkennen, dass abgesehen von den großen Anforderungen an die öffentlichen Dienste in der Covid-19-Pandemie, auch seit Jahrzehnten der Rotstift zur Wahrung oder dem Erreichen der schwarzen Null in den öffentlichen Haushalten angesetzt wird – bei zeitgleichem Ausbau der Dienstleitungen. Die gesamten Bereiche sind gnadenlos unterbesetzt.

Ich selbst habe bei der derzeit angespannten Personaldecke und hohen Arbeitsdichte fast ausnahmslos freundliche Mitarbeiter bei der Stadtverwaltung erlebt.

Weiter geht es bei den Verhandlungen bei weitem nicht nur um mögliche Gehaltserhöhungen, sondern auch um den Erhalt des status quo bereits errungener Gehaltsbestandteile.

Im Übrigen, nicht dass ein falscher Gedanke aufkommt: Ich bin nicht Angestellter des öffentlichen Dienstes. Ich bin nur ein Bürger dieser Stadt, der die Leistungen des öffentlichen Dienstes schätzt.

Udo Pick