Leser Keine Lappalie mehr

Betr.: Monatelanger defekter Aufzug am Bahnhof Vohwinkel

Es geht um den Aufzug am S-Bahngleis 11 und 12 in Vohwinkel (Zugang über die Nathrather Straße). Dieser wurde vor einigen Jahren gebaut — in Verbindung mit einer Brücke, wo man eine Abkürzung zum Bahnhof hatte. Von Beginn an funktionierte der Aufzug mehr schlecht als recht. Schließlich ließ man verlauten, dass durch das Gefälle der Brücke Wasser in den Motor kommt und der Aufzug deshalb so oft kaputt sei. Und tatsächlich ist er mehr kaputt als ganz.

Nun trägt sich aber zum zigsten Mal folgendes zu: Vor Weihnachten bin ich schon in diesem Aufzug kurz stecken geblieben, er fuhr aber ruckelig nach etwa einer Minute weiter — nicht zum ersten Mal! Dann fuhr er leer nach unten und nichts ging mehr. Auch in den folgenden Wochen blieb er dunkel und unbeweglich.

Plötzlich, seit etwa vier Wochen steht ein Schild dran: "Wegen Vandalismus defekt". Das stimmt definitiv nicht! Es sind auch keine Anzeichen von Vandalismus erkennbar! Auch funktionieren alle anderen Aufzüge zu den Gleisen. Die sind fast nie kaputt.

Nun steht auf dem Schild, dass ein Techniker in der zehnten Kalenderwoche kommt. Damit sind es etwa zweieinhalb Monate, die der Aufzug nicht fährt.

Nun ist es so, dass die Treppen kein gut greifendes Geländer besitzen und im Winter die Stufen vereist sind. Möchte man hoch, so muss man fünf Treppen à 18 bis 20 Stufen klettern. Für mich als gehbehinderter Mensch eine nicht zu bewältigende Sache. Ebenso für die Fahrräder, Kinderwagen und Rollstuhlfahrer, Gehwagen oder Senioren. Bei der Dauer von fast drei Monaten ist das keine Lappalie mehr.

Es ist wirklich traurig, nach einem Acht-Stunden-Tag mit 60 Prozent Schwerbehinderung auch noch diese Treppen erklimmen zu müssen. Es ist ja nicht so, als ob wir die Zugfahrt geschenkt bekommen. Für mein Geld erwarte ich auch funktionierende Aufzüge — oder wenigstens eine Reparatur in absehbarer Zeit.

Manuela Hentschel, Kortensbusch

(Rundschau Verlagsgesellschaft)