Leser Gegen die Sofa-Moserer

Betr.: Rundschau-Neujahrswünsche, Kritik an Jürgen Hardt (CDU)

Jeder der inzwischen 709 Bundestagsabgeordneten vertritt in Berlin die Interessen von rund 114.000 Menschen. Für diese verantwortungsvolle Aufgabe wird man nicht gewählt, wenn man auf dem Sofa sitzt und mosert.

Wer sich für Politik interessiert, weiß auch, dass die eigentliche Arbeit hinter den Kulissen, ohne im Licht der Öffentlichkeit zu stehen, in Ausschüssen, Fraktionen und Arbeitsgruppen et cetera in zähem Ringen geleistet wird, denn wir leben in einer Demokratie, in der viele gegensätzliche Wünsche aufeinanderprallen. Die zur Abstimmung stehenden Ergebnisse sind VOR dem Auftritt im Plenarsaal erarbeitet worden.

Zum Thema Diäten: Wer beschimpft Metallarbeiter, wenn ihre Interessensvertretung, die IG Metall, am Ende der Laufzeit gültiger Tarifverträge neue Verträge und Lohnerhöhungen oder sonstige Verbesserungen fordert? Nichts anderes haben unsere Vertreter in Berlin getan.

Auch ich sehe, was nicht optimal läuft in Deutschland, aber ich weiß auch kein Land mit einer so großen Einwohnerzahl, wo es besser zugeht und wo ich lieber leben möchte.

Bei uns darf sich jedenfalls jeder, der sich angesprochen und dazu berufen fühlt, einbringen und mitwirken und ohne Entgelt, meist auch ohne Kostenerstattung, so viele Stunden, wie er mag, in seinem Interessengebiet arbeiten. Entsprechende Stellen, die bei der Vermittlung solcher Arbeit helfen, hat die Stadt ja geschaffen!

Ich jedenfalls schätze und achte die Arbeit von Herrn Hardt und seinen Kollegen. Ich bin hier genauso voller Hochachtung wie für das, was Ärzte, Rettungssanitäter, Altenpfleger und Hospizhelfer an Hilfeleistung erbringen, die auch von bestimmten Menschen verhöhnt, diffamiert, tätlich angegriffen und mit Steinen beworfen werden.

Ingeborg Peters, Grillparzerweg

(Rundschau Verlagsgesellschaft)